In Deutschland wurde der erste Fall der "Deltakron"-Variante festgestellt. Wir klären auf, was man über die neue Kombination wissen muss.

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Virologen warnten schon länger vor Virusvarianten, die sich aus bereits zirkulierenden Varianten kombinieren und deren gefährlichste Eigenschaften übernehmen könnten. Eine solche Kombination ist nun mit „Deltakron“ bestätigt worden. Wir schauen, ob es Grund zur Sorge gibt.

Die WHO bestätigt nach aktuellen Meldungen die Existenz einer neuen Corona-Viruskombination aus Omikron und Delta. Gemeinhin als Deltakron bekannt, entsteht eine solche Virusvariante, wenn ein Wirt von beiden Varianten gleichzeitig befallen ist und sie ihr Erbgut in der Zelle des Menschen vermischen. Die daraus entstandene Rekombination kann in unglücklichen Fällen eine neue Variante schaffen, welche beispielsweise die Resistenz der Omikron-Variante und die Aggressivität der Delta-Variante vereint. Deltakron ist keine Überraschung für Experten. Virologen, unter anderem Christian Drosten, haben früh vor einer möglichen Kombination zweier zirkulierender Virusvarianten gewarnt und für das WHO war es eine zu erwartende Entwicklung,

Gibt es Grund zur Sorge?

Das Robert-Koch-Institut hat bisher einen Fall von Deltakron in Deutschland bestätigt. Vorher waren Fälle aus Frankreich und Dänemark bekannt, sowie Anfang des Jahres aus Großbritannien. Bei den aktuellen Fallzahlen im Bereich von fast 300.000 Fällen pro Tag, sind solche Einzelfälle zunächst keine akute Bedrohung, werden jedoch unter Beobachtung gehalten. Luka Cicin-Sain, Leiter der Abteilung „Virale Immunologie“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Brauschweig sagt gegenüber dem Tagesspiegel, dass die aktuellen Befunde nicht darauf hindeuten, dass Deltakron so ansteckend, wie Omikron und gleichzeitig so gefährlich wie Delta ist. Die Entwicklung neuer Varianten wird jedoch nicht unterschätzt und neue Genomsequenzen werden auf Mutationen und Rekombinationen geprüft, um so früh wie möglich vorbereitet zu sein.