Bei seinem ersten Auftritt bei der IRONMAN European Championship in Hamburg zeigte Krämer von der LG Laacher See trotz Schwierigkeiten und einer Tragödie auf der Strecke eine bemerkenswerte Leistung.

Hamburg |

3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einen Marathon von 42,1 km Laufen. Das ist die Distanz, die Michael Krämer von der LG Laacher See am 4. Juni Hamburg in 11:37, 27 Std. zurückgelegt hat. Vier Monate akribische Vorbereitung mit im Schnitt 20 Std. Trainingsaufwand pro Woche liegen hinter ihm. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat und auf den der Athlet stolz zurückblicken kann.

Der Ironman beginnt direkt an der Alster am Anleger des Jungfernstiegs. Über die Wechselzone am Ballindamm geht es dann auf dem Rad weiter. Die Radstrecke verläuft auf insgesamt 90 km über zwei Runden. Der Marathon wird in vier Runden á 10,5 km entlang der Alster absolviert. 3000 Starter aus 65 Ländern gingen neben den Profis um Jan Frodeno an den Start. Sein letztes Rennen auf deutschen Boden, was natürlich den gesamten Event nochmal gepushed hat.

Krämer startete beim Schwimmen, nicht seine stärkste Disziplin, sehr verhalten. Muskelprobleme haben ihn bei den letzten Trainings immer wieder mal zurückgeworfen. Die Angst im kalten Gewässer zu krampfen war sehr groß. Erleichtert ging es für ihn nach 1.26 Std. auf das Rad.

Jetzt sollte sich das intensive Training auszahlen, doch plötzlich auftretender Husten, ähnlich einer akuten Bronchitis, beschäftigten ihn die ersten 60 km. Nach 5:54,26 Std. waren die 180 km dann doch absolviert. „Vom tragischen Unfall haben wir wenig mitbekommen, es spricht sich dann so langsam rum unter den Fahrern. Der Tod fährt bei einem Triathlon leider immer mit,“ so Krämer sichtlich gezeichnet.

Die Marathonstrecke entlang der Alster forderte dann vom Athleten nochmal alles ab. 4 Runden á 10,5 km sind mental eine echte Herausforderung. Die gute Stimmung konnte den ein oder anderen Schmerz jedoch weg machen.

Nach 4:03:13 Std. waren dann auch die 42 km absolviert. „Wenn man nach all den Strapazen auf den Teppich kommt und als First Time Finisher die Glocke läutet, sind das Glücksgefühle, die man nicht beschreiben kann. Ich habe Blut geleckt, das war mit Sicherheit nicht mein letzter“, resümiert Krämer nach ein paar Erholungsstunden.