Gemischte Stimmung bei den Klubs aus der Region. Aktuell4u bewertet die Hinrunde und hat exklusive Stimmen der Trainer.

Rheinland-Pfalz/Saar |

Die durch die Corona-Pandemie verschuldete Staffeleinteilung der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sorgt dafür, dass die Hinrunde in der Staffel Nord schon Anfang Oktober beendet ist. Jedes Team hat nun einmal gegen jedes andere Team gespielt. Zeit für ein erstes Fazit, vor dem Start der Rückrunde am kommenden Wochenende.

Viel wurde zu Saisonbeginn spekuliert. Alle gingen von einer ausgeglichenen Liga aus. Alle haben aber auch Trier als klaren Favoriten ausgemacht. Diese Vorahnung hat sich nach der Hinrunde bestätigt. Nach elf Spielen liegt der SV Eintracht Trier mit 30 Punkten deutlich an der Tabellenspitze, mit einem Torverhältnis von 33:5. Der beste Angriff und die beste Verteidigung der Liga. Bereits zehn Punkte liegt die Mannschaft von Josef Cinar vor dem Zweitplatzierten aus Waldalgesheim. Damit ist die Punktedifferenz zwischen dem Ersten und dem Zweiten annähernd genauso groß, wie die zwischen dem Zweiten und dem Letzten. Somit hat sich auch die Annahme der Ausgeglichenheit bestätigt, von Trier abgesehen.

Gute Stimmung in Karbach und Engers

Zwei Mannschaften aus der aktuell4u-Region liegen nach der Hinrunde in der oberen Tabellenhälfte und wären stand jetzt für die Aufstiegsrunde qualifiziert: Karbach und Engers. Der FC "Blau-Weiß" Karbach ist mit einem Knall in die erste Saison nach der langen Amtszeit von Torsten Schmidt gestartet. Mit 6:0 gewann man die Auftaktpartie beim Lokalrivalen aus Emmelshausen. Anschließend folgte eine ordentliche und vor allem stabile Hinrunde. Zudem stellt Karbach derzeit den Top-Torjäger der Liga. Max Wilschrey konnte in nur sieben Einsätzen neun Tore erzielen. Es hätten noch deutlich mehr sein können, wenn der Stürmer nicht drei Spiele gesperrt hätte zusehen müssen. In diesen Spielen fiel auch Karbach Abhängigkeit von Wilschrey auf, ohne den Offensiv die Durchschlagskraft fehlte. Dennoch hat Karbach seit mehreren Spieltagen den dritten Tabellenplatz gebucht und sich ein Polster von sechs Punkten auf die Abstiegsrunde erspielt.

Der FV Engers hatte hingegen große Startschwierigkeiten. Nach nur zwei Punkten aus den ersten vier Spielen, gelang erst am fünften Spieltag der erste Saisonsieg. Seitdem hat die Mannschaft von Sascha Watzlawik jedoch einen Punkteschnitt von 2,14 vorzuweisen. Durch diese Aufholjagd gelang schließlich der Sprung in die obere Tabellenhälfte, wo man auf Platz fünf relativ souverän vier Punkte vor der Abstiegsrunde liegt. Bestätigt sich der Trend der letzten Wochen, kann der Blick nur nach oben gerichtet werden.

Durchwachsene Runde von Koblenz und Mülheim-Kärlich, Zittern in Emmelshausen

Der Saisonstart machte Hoffnung. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden stand die TuS Koblenz nach drei Spieltagen an der Spitze der Tabelle. Dann folgte der Einbruch. Sechs Spiele in Folge ohne Sieg, dabei nur zwei Remis und das Abrutschen bis auf Platz elf. Mit vier Punkte aus den letzten beiden Spielen gelang immerhin ein versöhnlicher Abschluss der Hinrunde. Nun steht die Mannschaft von Anel Dzaka mit 13 Punkten auf Platz sieben der Tabelle und hat noch alle Möglichkeiten, sich für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren.

Die bisherige Saison der SG 2000 Mülheim-Kärlich gleicht einer Achterbahnfahrt. Auf zwei Niederlagen zum Start folgte eine starke Serie mit drei Siegen am Stück. Seitdem ist die Mannschaft von Thomas Arzbach jedoch sieglos. In den übrigen sechs Spielen fuhr Mülheim-Kärlich noch drei Remis ein und verlor zuletzt unglücklich in Karbach. Nichtsdestotrotz ist die Ausgangslage ähnlich, wie bei der TuS Koblenz. Zwölf Punkte ergibt zwar derzeit nur Tabellenplatz elf, die Aufstiegsrund ist dennoch in Reichweite.

Der TSV Emmelshausen war lange das Sorgenkind der Liga. Erst die heftige Heimpleite zum Start gegen Karbach, darauf folgten einige gute Spiele, sodass man nach vier Spieltagen auch vier Punkte auf dem konnte hatte. Doch dann folgte eine Niederlagenserie von fünf Spielen in Folge. In diesen Spielen zeigte die Mannschaft von Julian Feit meist eine gute Leistung, einzig die Torgefahr fehlte und man verlor häufig etwas unglücklich. Insgesamt musste der Verein aus dem Vorderhunsrück bis zum zehnten Spieltag auf den zweiten Saisonsieg warten. Dazu kamen das peinliche Pokal beim Bezirksligisten SG ALM und der Fahrradunfall von Trainer Feit. Seit wenigen Wochen hat deswegen der eigentliche Co-Trainer Philipp Frank das Kommando am Spielfeldrand und seitdem kehrte auch das Spielglück zurück. Mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen ist der Anschluss an die anderen Mannschaften geglückt, dieser drohte zwischenzeitlich komplett verloren zu gehen. Nun rangiert Emmelshausen mit acht Punkten auf dem letzten Tabellenplatz, sieben Punkte hinter der Aufstiegsrunde.

Die Trainerstimmen

Maximilian Junk (Karbach): Mit der Hinrunde sind wir mehr als zufrieden. Sowohl mit der Punkteausbeute, als auch mit der Art und Weise wie wir Fußball spielen sind wir sehr einverstanden. Einen Spieler besonders hervorzuheben wird der Mannschaft nicht gerecht. Wir haben in jedem Spiel gesehen, dass wir jeden gebraucht haben und noch brauchen werden.

Anel Dzaka (Koblenz): Wir sind gut gestartet und hatten dann aber einen kleinen Hänger. Das ist aber vollkommen normal, mit so einer jungen Truppe und bei so vielen Verletzungen. Die Basics haben nicht immer gestimmt. Zweikampfbereitschaft, Laufverhalten, Einsatz – immer Alles raushauen. Das hat die Mannschaft aufgenommen und auch umgesetzt. Leistungsschwankungen sind einfach normal bei so einer jungen Truppe. Die Jungs müssen sich an Seniorenfußball gewöhnen. Daran arbeiten wir und das ist auch das Ziel für die Rückrunde. Wir wollen uns kontinuierlich weiterentwickeln und jedes Spiel gewinnen. Armend Qenaj und Yusupha Sawaneh haben sehr schnell Anschluss gefunden. Marcel Wingender, Marc Richter und Umut Sentürk haben sich toll entwickelt. Lukas Szymczak und Jonas Bast muss man auch hervorheben.

Philipp Frank (Emmelshausen): Die Saison verlief punktemäßig nicht so wie wir es uns erhofft haben, jedoch erkennen wir auch, dass wir ausgenommen von zwei bis drei Partien, nie chancenlos waren, uns aber oftmals das Quäntchen Glück gefehlt hat. Ich bin aber positiv für die Rückrunde gestimmt. Überraschungen waren auf jeden Fall unsere jungen Spieler wie Bastian Decker, Younes Sidi Adda oder Dama Kanouté.