Der FC Karbach verliert nach guter Leistung und fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen mit 0:1 gegen Eintracht Trier.

Karbach |

Wenn das Spitzenspiel der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Staffel Nord am Dienstagabend einen Sieger verdient gehabt hätte, dann den FC Karbach. Leider entwickelte sich der Schiedsrichter durch mehrere Fehlentscheidungen zur Hauptfigur der Partie. Dadurch erhält der 1:0-Erfolg des SV Eintracht Trier einen faden Beigeschmack.

Lange wurde auf das Gipfeltreffen der Spitzenteams der Oberliga hingefiebert. Die Ausgangslage hätte besser nicht sein können. Der Tabellenzweite aus Karbach empfängt den Klassenprimus Eintracht Trier zum Flutlichtspiel auf dem Quintinsberg. Dazu 650 Zuschauer*innen, die sich dieses Topspiel nicht entgehen lassen wollten. Und der FC "Blau-Weß" Karbach zeigte von Anfang an, dass sie auf Augenhöhe mit den ersatzgeschwächten Trierern agieren können. Nahezu über die gesamte Spielzeit kontrollierten die Gastgeber den Tabellenführer, phasenweise dominierten sie ihn sogar. Dies führte schon in der ersten Hälfte zu einigen Torchancen. Doch Max Wilschrey verpasste eine Hereingabe von Jeremy Mekoma nur knapp und David Eberhardt traf mit einem Kopfball nach einer Ecke nur den Pfosten. Die Spieler von Trier versuchten sich mit harten Zweikämpfen und teilweise auch robusten Fouls zu wehren. Jedoch ging der Schiedsrichter sparsam mit der Verteilung von gelben Karten um.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich ein ähnliches Bild. Nach einem Einwurf konnte der FC Karbach sogar in Führung gehen. Allerdings hielt die Freude nicht lange, da der Schiedsrichter den Treffer wegen eines vermeintlichen Foulspiels von Eberhardt zurücknahm. Der erste große Aufreger der Partie, welcher auch bei FCK-Trainer Maximilian Junk auf Unverständnis stieß: "Nach mehrfachen Betrachten unseres nicht gegebenen Tores im Video, ist es für mich unbegreiflich wie der Schiedsrichter dort abpfeifen kann." Doch seine Mannschaft steckte nicht auf und erspielte sich einige Torchancen. Schließlich folgte die dramatische Schlussminute. Nach einem Eckball für Karbach konnten die Gäste aus Trier einen Konter fahren, welcher von dem gerade eingewechselten Eric Peters mit einem robusten Foulspiel auf Höhe der Mittellinie gestoppt werden konnte. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Platzverweis. Eine harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung, wenn da nicht der sparsame Umgang mit der Kartenverteilung im Vorhinein gewesen wäre. "Diese rote Karte ist sicherlich vertretbar, obwohl es 20 Minuten vorher eine vergleichbare Situation auf der anderen Seite gibt und hier nur Gelb gezeigt wird", so Junk.

Daraus resultierte eine Folgenschwere Rudelbildung. Karbachs Kevin Leidig versucht die aufgebrachten Spieler auf beiden Seiten zu beruhigen und wird dabei ebenfalls des Feldes verwiesen, von einem Schiedsrichter, der jegliche Übersicht verloren hat. Eine Entscheidung, die auch FCK-Trainer Junk nicht nachvollziehen kann: "Die zweite rote Karte ist ein absoluter Scherz, für einen Spieler, der in der Rudelbildung lediglich schlichtend eingegriffen hat. Daran erkennt man, dass der Schiedsrichter völligst die Kontrolle verloren hat." Die Proteste die daraufhin auf der Karbacher Bank entstanden, werden vom Schiedsrichter mit einem weiteren Platzverweis, diesmal für einen Betreuer, quittiert. Es folgte das, was kommen musste. Aus dem folgenden Freistoß resultierte die erste richtige Torchance für Trier, die gleich zum Tor führte. Unmittelbar danach war Schluss.

Was bleibt für Karbach, ist eine hervorragende Leistung gegen die Topmannschaft der Liga, wobei nicht nur ein, sondern sogar drei Punkte verdient gewesen wären. Den Auftritt seines Teams weiß Maximilian Junk auch zu würdigen: "Ich bin sehr stolz, wie wir den Spitzenreiter nicht nur bekämpft sondern auch gespielt haben. Über 90 Minuten gesehen waren wir die bessere Mannschaft. Das Spiel gibt uns trotzdem großes Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben und ist eine Fortsetzung unserer positiven Entwicklung." Dies kann der FC "Blau-Weiß" Karbach am kommenden Samstag in Bingen erneut unter Beweis stellen. Dann allerdings ohne die gesperrten Eric Peters und Kevin Leidig.

Tor: 0:1 Henk Antonio van Schaik (90.+6)

Zuschauer: 650