In einem packenden Fußballmatch trennten sich der FV Engers und der 1. FC Kaiserslautern mit einem 3:3-Unentschieden, gekennzeichnet durch dramatische Wendungen und ein letztes Tor in der Nachspielzeit.

Engers |

Wenn der FV Engers auf den 1. FC Kaiserslautern trifft, dann ist Spektakel garantiert. So vor zwei Jahren, als die jungen Roten Teufeln ihren Namen wörtlich nahmen und schon nach 30 Minuten nur noch zu acht auf dem Feld standen, um am Ende dann mit einer 5:0-Klatsche nach Hause zu fahren. So in der Hinrunde beim dramatischen 4:4 auf dem Betzenberg, als die Engerser mehr als eine Stunde in Unterzahl spielten. Und so am vergangenen Samstag am Wasserturm. 3:3 hieß es da nach 97 irren Minuten.

Ein Unentschieden, das FVE-Trainer Sascha Watzlawik und seine Mannen am Ende wie einen Sieg feierten. Denn eigentlich war das Spiel verloren, als FCK-Angreifer Marius Bauer in der 89. Minute zum vermeintlich vorentscheidenden 3:1 traf. Doch dann zeigten die "Jungs vom Wasserturm" einmal mehr, was sie ausmacht: Moral! So tankte sich Enrico Rößler praktisch postwendend auf der rechten Seite durch und verkürzt mit einem fulminanten Abschluss in der 90. Minute. Und in der Nachspielzeit setzten die Grün-Weißen dann endgültig alles auf eine Karte - während die Gäste sich vor allem im Zeitspiel versuchten. Als Keeper Niklas Heeger beim Abschlag wiederholt den Ball sehr lange hielt, entschied Schiedsrichter Marco Niebergall nach dem achten "Aufpraller" auf Freistoß. "Eine Dummheit", schimpfte Lauterns Trainer Alexander Brugera später und bilanzierte: "Wieder hat uns ein Torwartfehler zwei Punkte gekostet."

Denn vom linken Strafraumeck aus brachte Kevin Lahn den Ball in die Mitte, wo ihn Drini Miftari mit dem Unterarm abwehrte. Referee Niebergall zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt, von dem Lahn dann eiskalt versenkte. Die Engerser Bank kannte darauf kein Halten mehr, wovon sich die frustrierten Lauterer provoziert fühlten. Rudelbildungen waren die Folge, die aber dank des starken Spielleiters keine Folgen hatten.

Eine Souveränität, die Gäste-Coach Brugera nicht an den Tag legte. Er war so angefressen, dass er bei der obligatorischen Pressekonferenz nach der Partie gar nicht erst auftauchte. "Wir werden wohl nicht mehr die besten Freunde", kommentierte FVE-Trainer Sascha Watzlawik nur schulterzuckend und stellte fest: "Müssen wir auch nicht."

Denn wie im Hinspiel hatte er sich schon während der Partie mit seinem Gegenüber gerieben. Und auch dabei war es Ex-Profi Brugera, der mit einer laut hörbaren Beleidigung eigentlich schon die Grenze des Erlaubten deutlich überschritten hatte. Er konnte von Glück sagen, dass ihn der Unparteiische trotzdem an der Seitenlinie bleiben ließ.

Für Watzlawik waren diese Scharmützel am Ende jedoch unwichtig. Vielmehr zeigte er sich stolz auf seine Mannschaft: "Nach 26 Pflichtspielen war das mehr als eine Energieleistung. Es läuft noch nicht alles rund, aber nach diesem großen Umbruch im Sommer ist schon vieles sehr gut. Wir werden an den Jungs noch viel Freude haben", war er sicher.

Der FV Engers schließt das Jahr 2023 damit mit 33 Punkten aus 23 Spielen ab und steht aktuell auf dem achten Platz der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Die nächste Partie am Wasserturm ist das Nachholspiel gegen den FV Diefflen am 24. Februar.