Die TuS RW feiert 3:2-Heimsieg gegen Walldorf.

Koblenz |

Wenn es für eine Mannschaft läuft, gewinnt sie auch einmal eine Partie, in der der Gegner den stärkeren Eindruck hinterlässt. Wenn eine Mannschaft hingegen im Tabellenkeller steckt, verliert sie die eine oder andere Partie, in der sie eigentlich überlegen ist. Das Regionalliga-Spiel zwischen TuS Rot-Weiß Koblenz und dem FC-Astoria Walldorf bestätigte diese Fußball-Weisheiten aus beiden Richtungen.

Die Gäste aus Baden-Württemberg waren stark, besaßen über weite Phasen der 90 Minuten auf dem Oberwerth Vorteile, aber verloren mit 2:3 (0:0). Rot-Weiß verteidigte somit seinen zehnten Tabellenplatz und hat ein Zehn-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge. „Walldorf war ein sehr guter Gegner, der in 90 Minuten mehr Chancen herausgespielt hat als unsere Gegner in den letzten fünf Spielen zusammen. Das lag an Walldorf, aber zum Großteil auch an uns, weil wir im Rahmen unserer Möglichkeiten nicht am Limit gespielt haben. Wir haben nicht verdient gewonnen. Mit der Leistung bin ich nicht einverstanden“, fasste der Koblenzer Trainer Heiner Backhaus zusammen.
Walldorf, im Hinspiel noch siegreich, begann direkt druckvoll und machte vor allem über Jonas Singer auf der linken Seite Betrieb. Er gab auch den ersten Torschuss des Abends ab, verfehlte in der achten Minute aber den von Baboucarr Gayé gehüteten Kasten. Die Rot-Weißen machten die eine oder andere Lücke in den Schnittstellen der FCA-Abwehr aus und versuchten diese mit Steilpässen in die Spitze offenzulegen. So zum Beispiel in der elften Minute: Moritz Göttel suchte Valdrin Mustafa, der jedoch das Laufduell gegen Walldorfs Abwehrstabilisator Nico Hammann verlor. Die Einheimischen kamen nach einer Viertelstunde besser in die Partie, setzten aber weiterhin keine richtigen Akzente. Klare Möglichkeiten ergaben sich kaum. Quentin Fouley suchte sein Glück aus der zweiten Reihe (29.), doch dieser Distanzschuss war genauso wenig von Erfolg gekrönt wie die Flanke von Tim Fahrenholz auf der Gegenseite, die Singer nicht unter Kontrolle brachte (34.).

Fünf Tore in der 2.Halbzeit

Im atemberaubenden zweiten Abschnitt gehörten die ersten Minuten erneut den Baden-Württembergern. Fahrenholz (47.) und Maik Goß (50.) setzten die ersten Ausrufezeichen. Das Tor fiel jedoch gegenüber, und zwar genau während der Walldorfer Offensivphase. Maximilian Pommer behauptete sich nach Mustafas Vorlage im Zweikampf und setzte den Ball in die aus seiner Sicht rechte Ecke des Tores (50.). In den Minuten danach ergaben sich Freiräume. Zwei Alleingänge von Valdrin Mustafa brachten zunächst nicht das 2:0 ein (54., 55.). Dieses führte schließlich Moritz Göttel herbei. Über Christopher Spang und Marius Köhl kam die Kugel zur Leihgabe aus Steinbach. Göttel vollendete in Vollstreckermanier (64.).

Respekt verdiente sich die Astoria-Mannschaft für ihrer Nehmerqualitäten. Walldorf drängte die Elf vom Oberwerth tief in die Defensive und belagerte den Rot-Weiß-Strafraum. Ein Eigentor von Christopher Spang (72.) und der nach einem Eckstoß über Umwege hinter die Linie springende Kopfball von Nico Hillenbrand setzte alles zurück (81.). Zwei Tore aufgeholt, dazu ein Pfostentreffer von Singer (61.) – es sprach nun einiges für den FCA. Die Realität belehrte einen jedoch eines Besseren. Keine Minute nach dem Ausgleich brachte Valdrin Mustafa seine Elf erneut in Front. Und auch dabei hätte es nicht bleiben müssen. Die Gäste mobilisierten die letzten Kräfte, hatten durch Giuseppe Burgio und Maik Goß das Remis auf dem Fuß, gegen das der überragend parierende Gayé sein Veto einlegte. 

Koblenz: Gayé – Spang, Schell, Miotke, Stojanovic – Pommer (68. Beckenbauer), Sabani (52. Weidenbach), Fouley, Göckan (57. Köhl) – Göttel (68. Müller), Mustafa.
Walldorf: Kristof – Goß, Hauk, Hammann, Becker (68. Weik) – Schön, Nag (59. Burgio) – Fahrenholz (68. Goß), Singer – Hillenbrand, Antlitz (59. Jahn).
Schiedsrichter: Marius Ulbrich (Büdingen).
Zuschauer: keine zugelassen.
Tore: 1:0 Maximilian Pommer (50.), 2:0 Moritz Göttel (64.), 2:1 Christopher Spang (72., Eigentor), 2:2 Nico Hillenbrand (81.),  3:2 Valdrin Mustafa (82.).