Geboren in Münstermaifeld, doch sein Leben verbrachte er auf der Weltbühne: Thomas Anders feiert seinen 60. Geburtstag. Grund genug, einen Rückblick auf sein turbulentes Leben zu werfen.

Geboren wurde Thomas Anders in Münstermaifeld, doch sein Leben verbrachte er auf der Weltbühne. Am 1. März feiert er seinen 60. Geburtstag und das gibt Anlass genug, einen Rückblick auf sein turbulentes Leben zu werfen.

Thomas Anders wurde am 1. März in Mörz, einem Stadtteil von Münstermaifeld, geboren. Dass ihm die Musik in die Wiege gelegt wurde, zeigte sich bereits in der Grundschule. Er bekommt Klavierunterricht, gewinnt einen Nachwuchswettbewerb gegen über 100 Teilnehmer und fängt schon früh an, auf der Bühne seine Leidenschaft für Musik auszuleben. Noch vor seinem Abitur steht Anders im professionellen Tonstudio und nimmt seine erste Platte auf – noch ohne Erfolg. Der soll aber nicht lange auf sich warten. 1982 beginnt er sein Studium. Fünf Semester lang studiert er Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaften in Mainz, doch die Passion für die Bühne bleibt nie aus. Sein Talent fällt auch den Musikproduzenten auf. Zunächst bei Hansa Musik von Schlagersänger G. G. Anderson produziert, später dann die wohl wichtigste Anfrage in seiner frühen Karriere: Der Musikverlag Intersong will, dass er eine deutsche Version von „Pick up the Phone“ singt, produziert von Dieter Bohlen. Eins kam zum anderen und 1984 gründeten er und Dieter Bohlen Modern Talking. Der Erfolg nach dem Debut „You’re My Heart, You’re my Soul“ kam beinahe über Nacht.

Gemeinsamer Erfolg, Trennung und Gerichtsverfahren

Der Rheinländer fällt immer wieder in den Medien auf, nicht wenig daran ist der dicken Goldkette mit dem Schriftzug „NORA“ – der Name seiner damaligen Ex-Frau – geschuldet. Nach der vorübergehenden Auflösung von Modern Talking 1987 versucht Anders seinen Weg wieder selber zu finden. Die Reise nach Amerika und die gemeinsame Produktion mit seiner Frau von „Waiting so Long“ bleibt ohne den erhofften Erfolg. Nach einigen Experimenten im südamerikanischen Markt, die teils sogar mit kommerzieller Anerkennung gekrönt wurden, kommen Bohlen und Anders wieder zusammen. Dass das Duo am erfolgreichsten ist, wenn sie zusammenarbeiten, zeigt sich an dem überragenden Erfolg des Comebacks. Das Album „Back for Good“ belegte in 18 Ländern Platz eins.

Doch so gut die Arbeit miteinander auch läuft, privat steht die Harmonie des Duos auf Kipp. In Dieter Bohlens Buch „Hinter den Kulissen“ sprach er Thomas Anders Anteile am Erfolg von Modern Talking klein, Anders klagt dagegen und bekommt recht. Die betroffenen Passagen müssen gestrichen werden. Es soll nicht der letzte Termin vor Gericht gewesen sein. 2005 unterlag Anders in einer Schadensersatzforderung von einer Million Euro wegen weiteren Passagen in Bohlens Buch. Der Streit endete in einem Vergleich, die 60.000 Euro, die Anders daraus erhält, spendete er. In dieser Zeit und bis heute schlägt sich Anders als Solokünstler durch. Die Erfolge aus Modern Talking Zeiten kann er nicht erreichen, trotzdem erfreut er sich einiger Beliebtheit, vor allem in Russland. Die für 2022 geplante Russland-Tour ließ Anders aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine jedoch ausfallen.