Was sind wir im Sport ohne die großen Ideen und Initiativen?

Was sind wir im Sport ohne die großen Ideen und Initiativen? Als der Deutsche Sportbund (DSB) in den 1970 er Jahren die Trimm-Aktion startete, da war das ein Impuls, der nicht nur die Sportvereine und die Menschen, sondern ein ganzes Land erfasste.

Aktionen wie Lauf mal wieder, Kick mal wieder, Turn mal wieder, später die Trimmspiele und die Spielfeste und die einzigartige Liebeserklärung an die Sportvereine unter dem Motto „Im Verein ist Sport am schönsten“, das elektrisierte und mobilisierte. Es war in der Fortführung des sogenannten „Zweiten Weges“ der Beginn eines Impulses für den Breiten-und Freizeitsport, der so von den Sportvereinen in Deutschland zu der vermutlich intensivsten Lebenskampagne wurde. Er umfasste Bewegung, Geselligkeit  und Gesundheit, schloss alle Altersgruppen, deutsche und ausländische Mitbürger, behinderte und nicht behinderte Menschen  mit ein und war der Ausgangspunkt für eine rasante Mitgliederentwicklung in den Sportvereinen. Der DSB wurde zur mit Abstand größten Personenvereinigung im  Lande.

Aus dem DSB ist nach dem Zusammenschluss mit dem Nationalen Olympischen Komitee vor Jahren der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) geworden. Der Spitzensport, das Nominieren von Olympiamannschaften und später die Diskussion darüber, warum man nicht so erfolgreich war, prägen diesen DOSB heute weutgehend. Was fehlt und was auf der Strecke geblieben ist, sind die großen Ideen und Anleitungen für die Vereine. Und es gibt auch keine großen Präsidenten mehr wie es einst Willi Daume, Willi Weyer und Manfred von Richthofen waren, Persönlichkeiten, die weit über den Sport hinaus ausstrahlten. Der aktuelle Präsident Thomas Weikert aus Limburg bietet da wieder erste Ansätze für eine starke Präsidentschaft.

Was für den DOSB und auch die Landessportbünde gilt, lässt sich in einem Satz sagen: wenn sie die Arbeit der Fachverbände und vor allem der Vereine durch ihr Tun stärken, dann sind sie starke Dachverbände. Wesentlich ist, wie sie den Sport gegenüber der Politik, der auf Bundes-und auf Landesebene, positionieren. Das muss sich an der finanziellen Förderung, der Bereitstellung einer guten Infrastruktur zeigen und vor allem auch an einer richtigen Einordnung und Förderung des Ehrenamtes. Wo das Ehrenamt im Sportverein zum Nachteil für den Betroffenen wird, da haben auch die Dachverbände des Sportes versagt. Ihr Wesen resultiert aus einer unantastbaren Selbstverwaltung des Sportes heraus und darf nicht in eine staatliche Abhängigkeit verfallen, die dem Sport seine Aufgaben und Grenzen vorgibt.

Der Traum von der Trimmaktion vor 53 Jahren ist das Erinnern an eine impulsive Sportbewegung, die begeisterte und die Vereine mitriss und ihnen viele neue Ideen und auch Werte gab. Dazu zählen auch der Beginn der Ausbildung von Übungsleitern und Organisationsleitern. Davon leben viele Vereine bis heute. Ihr Anwachsen zu einem der gesellschaftlich wertvollsten Freizeitfaktoren ist auch ein Produkt jener Zeit, als Ideenreichtum in den nationalen Sportverbänden viel wichtiger war als das technokratische Verwalten von sportlichen Erfolgen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen.