Der Frühling ist da und mit den ersten warmen Sonnenstrahlen sind auch die Motorradfahrerinnen und -fahrer wieder unterwegs. Doch vor den ersten Ausfahrten sollten die Motorradfahrende ihre Maschine und die Ausrüstung sorgfältig überprüfen.

Darauf weist Herbert Fuss, Verkehrsexperte des ADAC Mittelrhein, hin.

Auch eine mentale und körperliche Vorbereitung der Biker auf bevorstehende Touren ist unerlässlich.

- Herbert Fuss

Er gibt folgende sieben Tipps für den technischen Check:

  1. Nach dem Winterschlaf sollte das Motorrad gründlich gereinigt und auf Mängel und Roststellen überprüft werden.
  2. Die Batterie kontrollieren und gegebenenfalls laden. Ist die Spannung zu niedrig, besteht die Gefahr, dass Assistenzsysteme wie das ABS nicht richtig funktionieren.
  3. Motoröl, Bremsflüssigkeit und Kühlmittel bei Bedarf nachfüllen.
  4. Bei laufendem Motor Lichtanlage und elektronische Anlage überprüfen.
  5. Die Antriebskette am Vorabend vor der ersten Fahrt auf die korrekte Spannung kontrollieren und Kettenfett auftragen.
  6. Bremsscheiben und -beläge kontrollieren. Bremsleitungen dürfen weder porös noch undicht sein.
  7. Den Profilzustand der Reifen checken, ebenso den Luftdruck und das Alter der Reifen. Bei einer Profiltiefe von weniger als drei Millimetern sollte der Reifen getauscht werden.
Die Bedeutung der richtigen Ausrüstung

Doch auch die Motorradfahrerinnen und -fahrer sind gefordert. Sie sollten sich nicht ohne die richtige Motorradkleidung auf ihr Zweirad setzen. Dabei erhöht die richtige Kleidung die passive Sicherheit beim Motorradfahren.

Mit kontrastreicher Kleidung verbessert sich die Sichtbarkeit für die anderen Verkehrsteilnehmenden enorm.

- Herbert Fuss

Neben Helm, Handschuhen und Schutzkleidung sind am Anfang der Saison eine warme Funktionsunterbekleidung sowie ein Nierengurt und Rückenprotektor empfehlenswert. Das Visier des Motorradhelms sollte sicherheitshalber getauscht werden, da schon kleinste Kratzer bei Sonneneinstrahlung einen Blendeffekt auslösen können. Der Verkehrsexperte warnt vor der Überschätzung des eigenen Könnens.

Motorradfahrerinnen und -fahrer benötigen nach der Winterpause eine gewisse Eingewöhnungszeit. Zudem sollten sie bedenken, dass anfangs auch die Autofahrenden das Beschleunigungsvermögen der Zweiräder unterschätzen.

- Herbert Fuss

Deshalb sollten die ersten Ausfahrten auf einer bekannten Strecke erfolgen und nicht mehr als 60 Kilometer betragen.

Gerade für Wiedereinsteiger: ADAC Fahrsicherheitstraining

Der ADAC empfiehlt den Bikern zudem, vor der ersten längeren Fahrt an einem Motorradtraining teilzunehmen. Fuss: „Der Start in die Saison ist ein Neubeginn, den man mit einer Aufwärmphase beginnen sollte. Dies gilt ganz besonders für Fahrerinnen und Fahrern, die schon mehrere Jahre nicht mehr auf dem Zweirad unterwegs waren.“

Informationen zu den ADAC Motorradtrainings finden Sie unter: www.adac.de/motorradtraining.

Gegenseitige Rücksicht im Verkehr

Gegenseitige Rücksichtnahme ist gerade zu Beginn der Saison wichtig, denn: Auch die Autofahrerinnen und -fahrer müssen sich jetzt erst einmal wieder an die schmalere Silhouette der Zweiräder im Straßenverkehr gewöhnen. Fuss appelliert an eine rücksichtsvolle und vorausschauende Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer.

Gerade im Frühjahr sind Motorradfahrer auch bei tiefstehender Sonne unterwegs und von Autofahrern oft nur schwer auszumachen.

- Herbert Fuss

Mobile Beratung auf Biker-Strecken

Mit Beginn der Motorradsaison wird das Motorrad-Team des ADAC Mittelrhein ab 1. April wieder auf den bei Bikern beliebten Strecken im nördlichen Rheinland-Pfalz unterwegs sein, um zu informieren und zu beraten: von Themen der Motorradsicherheit bis hin zu Tipps für ausgewählte Touren. Dazu werden Infoflyer und Kartenmaterial verteilt.