Beim 20. Treffen der Hochwasserpartnerschaft (HWP) Ahr in Bad Neuenahr-Ahrweiler würdigte Umweltministerin Katrin Eder die Partnerschaften als ein bundesweit einmaliges Netzwerk, das die Hochwasservorsorge der betroffenen Gemeinden vereint.
Der Schock der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal sitzt noch immer tief. Der Wiederaufbau wird noch Jahre dauern. Deswegen tun wir alle gemeinsam viel, um Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge so effizient wie möglich zu machen. - Katrin Eder (Klimaschutzministerin Rheinland-Pfalz)
Die Hochwasserpartnerschaften, die landesweit 24 Regionen umfassen, arbeiten seit über zehn Jahren an regionalen und überregionalen Hochwasserschutzstrategien. Insbesondere die HWP Ahr gilt als Modell für andere Regionen. Neben regelmäßigen Treffen und Arbeitstreffen seit der Flut 2021 arbeitet die HWP Ahr eng mit dem Projekt KAHR zusammen, das den Wiederaufbau durch wissenschaftliche Erkenntnisse begleitet. „Das ist beeindruckend und strahlt weit über das Ahrtal auf andere Hochwasserpartnerschaften aus“, betonte die Ministerin.
Landrätin Cornelia Weigand aus dem Kreis Ahrweiler stellte die Fortschritte der HWP Ahr vor und unterstrich die Bedeutung der Hochwasservorsorge:
Die Hochwasserpartnerschaft Ahr ist ein etabliertes Instrument der Hochwasservorsorge in unserer Region. - Cornelia Weigand (Landrätin Kreis Ahrweiler)
Durch Arbeitsgruppen seien etwa optimierte Standorte für Wasserstandsmessungen und Rückhalteflächen entwickelt worden. Weigand kündigte zudem an, dass die Umsetzung technischer Hochwasserschutzmaßnahmen künftig durch einen neuen Gewässerzweckverband gemeinsam mit dem Land organisiert werde.
Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen 25 Jahren fast 1,2 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Laut Ministerin Eder gehören dazu technische Schutzmaßnahmen wie Deiche und Hochwassermauern, aber auch die Renaturierung von Fließgewässern. Allein 2023 wurden rund 30,4 Millionen Euro für den naturnahen Hochwasserschutz ausgegeben. „Dieses Konzept strahlt in die gesamte Landesfläche aus und inspiriert andere Hochwasserpartnerschaften und Landkreise“, so Eder. Kooperationen nach dem Vorbild der HWP Ahr werden bereits in den Einzugsgebieten der Nette, Nitzbach, Kyll und Salm sowie der Westeifel geplant.
Die Landesregierung plant zudem mit dem „Zukunftsplan Wasser“ und einem erweiterten 7-Punkte-Plan zur Hochwasservorsorge weitere Maßnahmen. Ein „digitaler Hydro-Zwilling“ soll künftig regionale Hochwasserszenarien simulieren und Vorsorgemaßnahmen überprüfen.
Um die Bedeutung des Ahrtals zu unterstreichen, findet im November die Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern in der Region statt.
Wiederaufbau und Weiterentwicklung des Ahrtals haben weiter hohe Priorität. - Katrin Eder (Klimaschutzministerin Rheinland-Pfalz)