Der 23.September 2023 war ein besonderer Tag für den SC Bad Bodendorf. Der neue Sportplatz wurde eingeweiht. Einweihungen dieser Art sind üblicherweise nichts Außergewöhnliches, wenn es nicht so wäre, dass in Bad Bodendorf wie in etwa 20 anderen Orten an der Ahr der Sportplatz nicht in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 ein Opfer jener Flut gewesen wäre, wie es sie in Deutschland nie zuvor gab.
Mit 135 Toten, einer immer noch vermissten Person, mit dem Wegbreschen einer kompletten Infrastruktur, darunter auch, wie Fußballkreisvorsitzender Dieter Sesterheim sagt, 22 Sportplätze.
Der Platz in Bad Bodendorf ist der erste, der wieder neu entstanden ist. So war es verständlich, dass viele kamen, ein Zelt voller Menschen, die Staatssekretärin im Innenministerium, Simone Schneider, die Landrätin Cornelia Weigand, die örtlichen Politiker, der Vereinsvorstand, für den Sportbund Rheinland Präsidentin Monika Sauer und Schatzmeister Fritz Langenhorst, für den Fußballverband Ehrenpräsident Walter Desch und Kreisvorsitzender Sesterheim.
Es sei ein Impuls, der Signal sei für die ganze gebeutelte Region, sagen die Vereinsvertreter, die mehr als zwei Jahre ohne Sportplatz waren. Und die doch trotz Flut und Pandemie als Verein mitgliedermäßig gewachsen sind. In der Not zeige sich das Netzwerk Sportverein als verlässlich und das Wort von dem Kitt, den Vereine im sozialen und gesellschaftlichen Sinne sein können, sei mehr als eine Floskel. „Wir haben eine Zeit hinter uns, die problematischer nicht sein konnte, aber wir haben immer daran geglaubt, dass wir es schaffen, wieder nur Normalität zu kommen“, formulierte Dieter Sesterheim den Willen und die Kraft des Ahrsportes. Am 14. Oktober kommt Mainz 05 zu einem Benefizspiel gegen eine Ahrauswahl nach Adenau. Der Erlös ist für das Haus der Lebenshilfe in Sinzig, um wieder sportliche und soziale Projekte ermöglichen zu können. In diesem Haus sind bei der Flut 12 behinderte Menschen ums Leben gekommen.
Während in Bad Bodendorf der neue Sportplatz als Neuanfang gefeiert wurde, fließt die Ahr an dem Ort vorbei, man muss zweimal hinschauen, damit man sie unter den tief herunterhängenden Ästen der Bäume sehen kann. Fast könnte man meinen, sie verstecke sich aus Scham darüber, was sie den Menschen und der Region vor etwas mehr als zwei Jahren angetan hat.