Vier Spieltage vor Saisonende spitzt sich der Kampf um Aufstieg und Klassenerhalt in der Bezirksliga Mitte zu. Während Rübenach mit einem 6:0-Sieg den Druck auf Mendig erhöht, punkten auch mehrere Abstiegskandidaten – Spannung pur im Saisonfinale.

Rheinland |

Vier Spieltag vor Rundenende wird die Bezirksliga Mitte noch einmal richtig spannend.

Vorne verkürzte der FV Rübenach (6:0 gegen Oberzissen) den Rückstand auf Mendig auf sechs Punkte. Da Rübenach ein Spiel weniger hat könnte der Vorsprung auf drei Punkte schmelzen. Mendig unterlag im Derby dem TuS Mayen 0:1.

Um den 3. Platz rangeln sich Aufsteiger Kobern-Gondorf (2:1 Sieg bei Anadolu) und Weitersburg (4:3 gegen Boppard)

Und auch im Abstiegskampf wird es noch einmal spannend. Die Reserven der SG Mülheim (2:0 gegen Argenthal) und Ahrweiler (5:2 gegen Metternich) nutzten die Chance auf den Klassenerhalt ebenso wie die SG Maifeld, die im Kellerduell Absteiger Rheinböllen 2:0 besiegte.

Ahrweiler BC II : FC Metternich 5:2 (2:2)

Lange Zeit sah die ABC Reserve wie ein sicherer Absteiger aus. Nach zuletzt zwei Siegen binnen vier Tagen sind die Ahrstädter nur noch drei Punkte vom rettenden Ufer entfernt und haben neuen Mut geschöpft. Metternich startete besser in die Partie vor 60 Zuschauer auf dem neuen Kunstrasenplatz am Apollinaris Stadion. Jannik Seitz (16.) und Luca Hankammer (24.) brachten die Germania 0:2 in Führung. Es lief so wie es der Tabellenstand vermuten ließ. Dann aber riss die U23 der Kreisstädter die Partie an sich. Noch vor der Pause glich man durch Aron Seck (36.) und Daniel Somuah (45.) aus. Wieder war es Somuah, der die Hausherren in der 48. Minute erstmals 3:2 in Führung brachte. Seck mit seinem zweiten Treffer des Tages (64.) sowie Max Isagem (78.) mit den weiteren Treffern zum 5:2-Endstand.

SG Mülheim-Kärlich II : SG Argenthal 2:0 (1:0)

Und auch die Reserve des Verbandsligaspitzenreiters punktet munter weiter. Mit dem vierten Sieg im fünften Spiel steht die Mülheimer Reserve erstmals seit dem 2. Spieltag über dem Strich. Alexander Ohlig brachte Mülheim II in der 18. Minute 1:0 in Führung. Argenthal wehrte sich, das entscheidende Tor erzielten jedoch die jungen Mülheimer. Yannic Semmler markierte mit dem 2:0 in der 77. Minute den Endstand vor 100 Zuschauern.

TSV Emmelshausen : TuS Oberwinter 0:5 (0:2)

Die Luft scheint raus beim TSV Emmelshausen. Nach der anstrengenden Aufholjagd setzte es vor gut 100 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz eine empfindliche 0:5 (0:2) Heimpleite gegen den Tabellennachbarn vom Rhein.

Schon in der ersten Halbzeit sahen die beiden Trainer Uli Feldheiser (TSV) und Cornel Hirt (Oberwinter) ein "komisches Spiel". Ein Spiel, in dem der TuS seine Chancen bestens zu nutzen wusste. Schon zum Pausentee führten die Gäste 0:2. Liongo Adondo (28.) und Max Blohm (46.) hatten für die Mannschaft des scheidenden Trainers getroffen. Und für die "Grünen" sollte es noch besser kommen. Yassin Boutziri (72.), wiederum Adondo (78.) sowie Tom Stein (86.) sorgten für einen unerwartet hohen 0:5 Auswärtssieg.

FV Rübenach : SV Oberzissen 6:0 (2:0)

Die Torfabrik der Bezirksliga lief auch am Sonntag auf Hochtouren. Nach dem 6:0 gegen die Brohltaler stehen die Rübenacher bereits bei 83 Toren. Das ist bei weitem der Ligabestwert. Philipp Pitkowski eröffnete vor nur 80 Unentwegten nach zehn Minuten den Torreigen, dem Jason Weber nach einer halben Stunde das 2:0 folgen ließ. Der Zwischenstand aus Mendig - Mayen hatte dort die Führung erzielt - motivierte Rübenach zu weiteren Treffern. Satbir Singh's Eigentor der Marke "Kacktor des Monats" bedeutete das 3:0 (50.). Jason Weber (53.), Antonio Fejza (71.) und Sascha Engel (73.) machten das halbe Dutzend voll. Während Rübenachs Trainer zufrieden war, sprach Oberzissens Coach Eike Mund von dummen Gegentoren und einem gebrauchten Tag für seine Elf.

SV Anadolu Spor Koblenz : SV Untermosel Kobern-Gondorf 1:2 (0:0)

Dass der SV Anadolu für Platz 2 nicht mehr in Frage kommt, war bereits vor der Partie klar. Nach der Heimniederlage gegen Kobern-Gondorf wird es auch eng mit dem 3. Platz. Eine Platzierung, die der ambitionierte Club gerne erreichen wollte.

Nach einer torlosen ersten Halbzeit fielen die Treffer im zweiten Abschnitt. Die erste Großchance hatte Anadolus Edin Ramovic, der mit einem Elfmeter an Koberns Keeper Peter Dötsch scheiterte (58.). Nur drei Minuten später brachte Dominik Herold den SVU vor 100 Zuschauern auf dem Lützeler Ascheplatz in Führung (61.). Aber auch die Führung hielt nicht lange. Acht Minuten nach dem 0:1 sorgte Silvio Golz für den 1:1 Ausgleich. Carsten Dötsch brachte in der 78. Minute die Gäste erneut nach vorne. 1:2 - der 3. Platz war wieder erobert. Anadolu drückte in Überzahl auf den Ausgleich, nachdem Stefan Ramaj in der 82. Minute Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Am Ende blieb es beim knappen Gästesieg. "Vor dem Tor war das gar nichts", schimpfte Anadolu Trainer Dzenis Ramovic nach der spannenden Partie.

SV Eintracht Mendig : TuS Mayen

Ein Eigentor entschied das Derby zwischen Tabellenführer Eintracht Mendig und dem TuS Mayen. Durch die zweite Niederlage in Folge schmolz damit der Vorsprung der Eintracht auf Verfolger Rübenach auf sechs Punkte, wobei Rübenach ein Spiel weniger ausgetragen hat.

Vor 350 Zuschauern im Baumaschinen-Junglas Stadion kam der TuS Mayen besser in die Partie und hatte die erste Torchance, als Mo Dido's Schussversuch im letzten Moment geblockt werden konnte. "Anfangs waren wir das bessere Team und hätten mit etwas Glück in Führung gehen können", sagte Mayens Trainer Marc Steil nach der Partie. Danach drückten die Mendiger der Partie ihren Stempel auf. Zweimal war es Leo Zerwas, der die Führung für Mendig hätte erzielen können. In der 22. Minute scheiterte er an Tyron Wielpütz, in der 38. Minute verfehlte er knapp das Tor, als er einen Fehlpass von Wielpütz erlief und aus dreißig Metern knapp verzog. "Die erste Halbzeit ging insgesamt an uns. Und in der zweiten Halbzeit war es fast ein Spiel auf ein Tor", bilanzierte Eintracht-Coach Damir Mrkalj.
Brice Mitel hatte nach zehnminütigem Abtasten die erste Chance der zweiten Halbzeit. Im Gegenzug scheiterte Wahid Hanioui an Robin Rohr. Fünf Minuten später (60.) blockte Mayen im letzten Moment den Schuss von Meris Ramic.
Das am Ende spielentscheidende Tor nach fünfundsechzig Minuten. Eine Ecke von Leon Kohlhaas verlängerte Tim Schneider auf das Knie von Mendigs Michael Koch zum 0:1 für die Mayener. "Ein maximal unglückliches Tor gegen uns. Schon die Entstehung der Ecke war komplett unnötig", so Mrkalj.
Zehn Minuten nach der Gästeführung wurde es laut im weiten Rund. Mendig forderte vehement einen Handelfmeter, die Pfeife von Schiedsrichter Lukas Heep blieb zunächst stumm, um in der darauf, folgenden Szene ein Handspiel zu pfeifen. Der daraus resultierende Freistoß von Niklas Heinemann war jedoch leichte Beute für Wielpütz. Der nächste Aufreger in der 79. Minute. Brice Mitel nahm auf der rechten Seite Fahrt auf und wurde von Josip Bilac gefoult. Rot für die Mayener Nummer 17. "Eine zu harte Entscheidung, da hätte Gelb gereicht", fand TuS Trainer Marc Steil. Der bereits verwarnte Ridvan Akburak kritisierte die Rote Karte und musste ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz. "Das war ziemlich naiv von ihm", kritisierte Steil.
Mit elf gegen neun packte Mendig die Brechstange aus, scheiterte aber immer wieder an der tief gestaffelten Mayener Abwehr, wo sich Mannschaftskapitän Tim Gilles die Bestnote verdiente. Und wenn doch mal was aufs Tor kam, war Wielpütz zur Stelle. "Eine tolle Leistung von ihm", lobte Steil.
Da Mendig auch in der Nachspielzeit Chancen durch Brice (90.+5) und Nikolas Groß (90.+7) nicht nutzen konnte, blieb es beim Sieg der Mayener, die die drei Punkte überschwänglich feierten.
Bei den Mendigern hingegen leere Gesichter und hängende Köpfe. "Die Niederlage heute nehme ich ganz klar auf meine Kappe. Ich bin der Verantwortliche und trage meine Schuld an den beiden Niederlagen zuletzt", sagt Mendigs Übungsleiter. Dennoch glaubt man in Mendig weiterhin an die Meisterschaft.
"Wir haben nach wie vor drei Punkte Vorsprung", sagt Mrkalj, der das ausstehende Nachholspiel der Rübenacher schon als Sieg für den FVR einrechnete.
Naturgemäß ganz anders die Stimmungslage beim TuS Mayen. Steil: "Ein dickes Kompliment an meine Mannschaft, wie sie heute gegen den Ball gespielt hat. Wir haben gegen eine der besten Offensiven der Liga kaum etwas zugelassen. Auch mit zwei Feldspielern weniger nicht."


SG Maifeld-Elztal : TuS Rheinböllen 2:0 (1:0)

Dank des dritten Siegs in Folge hofft man bei der SG ME wieder insgeheim auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Dem allerdings will sich Maifelds Trainer Daniel Fischer nicht anschließen. "Sollten wir vor dem letzten Spieltag noch eine Chance auf den Klassenerhalt, werde ich mir die Tabelle anschauen."
Gegen den bereits abgestiegenen TuS Rheinböllen siegten die Hausherren vor 100 Zuschauern auf der Alm verdient. "Ich muss dieser Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Heute hatten wir wieder einen großen Aderlass, so dass ich Jungs aus der 2. und 3. Mannschaft einsetzen musste."
Klar überlegen war die SG vor allem in der ersten Halbzeit. Dass es nur 1:0 zur Pause stand (Torschütze Jonas Hemgesberg in der 21. Minute) war einmal mehr dem Chancenwucher der Maifelder geschuldet. "Wir hätten zur Pause 3:0 oder 4:0 führen müssen." bemängelte Fischer.
Verletzungsbedingt musste Fischer zur Pause Matthias Thelen und Nico Steinbach auswechseln. "Das war anfangs schon ein Bruch. Aber die Jungs haben es hinten raus klasse gemacht", lobte Fischer. Johannes Meißner machte mit dem 2:0 (78.) den Deckel drauf.
Jetzt geht es am Freitag nach Kobern. Kann Maifeld-Elztal die Serie fortsetzen? Fischer: "Dort treffen wir auf eine der stärksten Mannschaften der Liga. Da müsste schon alles passen, um auch dort zu punkten."