Acht Frauen mit Fluchterfahrungen nahmen mit großer Begeisterung an einem Fahrardkurs teil, einem Kooperationsprojekt des Caritasverbandes Koblenz und des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ des Landessportbundes Rheinland-Pfalz.

Koblenz |

Fahrradklingeln, ausgelassene Freude und lautes Lachen waren an diesem Nachmittag auf dem Schulhof der Goethe Realschule plus in Koblenz-Lützel zu hören. Acht Frauen mit Fluchterfahrungen nahmen mit großer Begeisterung an einem Fahrardkurs teil, einem Kooperationsprojekt des Caritasverbandes Koblenz und des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ des Landessportbundes Rheinland-Pfalz.  

„In vielen Ländern der Erde ist Fahrradfahren für Frauen keine Selbstverständlichkeit oder sogar verboten“, berichtet Caritas-Mitarbeiterin Sabine Brunke, Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingshilfe. „Mehr Freiheit, mehr Selbständigkeit, mehr Selbstbewusstsein: So lauten die Ziele des Fahrradkurses.“

Die Teilnehmerinnen kamen aus Afghanistan und Syrien nach Deutschland. Während einige bei ihren ersten Fahrversuchen noch etwas wackelig über den Schulhof radelten, drehten andere Frauen schon nach kurzer Zeit routiniert Runde um Runde. Die Fahrräder wurden vom Ordnungsamt Koblenz und der Flüchtlingshilfe an der Untermosel zur Verfügung gestellt. Für Unterstützung und Hilfestellung sorgten engagierte Ehrenamtliche. Innerhalb der Gruppe entwickelte sich ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Der Praxisnachmittag war der Start bzw. das erste Modul des Kurses. Theoretischer Unterricht sowie eine Abschlussprüfung mit einem Verkehrssicherheitsbeauftragte<wbr />n der Polizei werden folgen. Für die Frauen ist der Kurs ein Meilenstein zu neu gewonnener Freiheit, gleichbedeutend mit einem großen Schritt auf dem Weg zur gelingenden Integration. Die unabhängige und kostengünstige Mobilität mit dem Fahrrad ermöglicht gesellschaftliche und berufliche Teilhabe. Fahrten zur Ausbildungs- bzw. Arbeitsstätte oder zu kulturellen Veranstaltungen bilden keine unüberwindbaren Hürden mehr.

„Fahrradfahren bedeutet räumliche und gedankliche Freiheit und das spürten die Teilnehmerinnen, die bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht Radfahren durften oder konnten“, strahlte Initiatorin Sabine Brunke am Ende des Kompaktkurses. „Es war einfach klasse, die Fortschritte und das gestiegene Selbstbewusstsein bei den Frauen zu erleben.“