Das Programm ist ein positives Beispiel, wie junge Menschen, die den Bezug zu Schule und Bildung verloren haben, zielorientiert und individuell unterstützt werden können.

Koblenz |

Das Schulverweigerungsprogramm „Return“ der Stadt Koblenz in Trägerschaft des Internationalen Bundes, Betriebsstätte Koblenz, ist ein positives Beispiel, wie junge Menschen, die den Bezug zu Schule und Bildung verloren haben, zielorientiert und individuell unterstützt werden können.

Dieser Tage besuchte Bürgermeisterin Ulrike Mohrs das Programm und konnte sich selbst ein Bild vom erfolgreichen Konzept von Return machen.

Zielgruppe des Programmes sind Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, die die Schule verweigern. Erklärtes Ziel ist es, dass die Teilnehmenden wieder regelmäßig die Schule oder eine Ausbildung besuchen oder sich anderweitig beruflich orientieren. Derzeit können bis zu 15 Kinder und Jugendliche betreut werden.

Den Mitarbeitenden gelingt es, durch einerseits klare Regeln und zum anderen viel Beziehungsarbeit den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich wieder auf die Schule und auf Bildung an sich einlassen zu können.

Bürgermeisterin Mohrs dankte den Mitarbeitenden für ihr großes Engagement und betonte die Bedeutung des Programmes für die Stadt Koblenz. Auch sprach sie den Kindern und Jugendlichen ihre Anerkennung darüber aus, sich wieder so engagiert mit dem Thema Schule auseinander zu setzen. 

Gerade durch die pandemiebedingten Schulschließungen war es für diese oft nicht einfach, den Bezug zur Schule und den Kontakt zu Gleichaltrigen zu halten. Umso wichtiger ist, das Return in seiner Arbeit auch neue Wege geht - und so beispielsweise tiergestützt mit Hunden und neu auch mit Avataren arbeitet.

Bei den Avataren handelt es sich um kleine Roboter, mit deren Hilfe die Teilnehmenden digital an den gemeinsamen Projekt- und Unterrichtsstunden teilnehmen können. Dies ist eine sehr innovative Interventionshilfe, die zum erstem Mal im Bereich Schulverweigerung zum Einsatz kommt. Die jungen Menschen, die aus verschiedensten Gründen nicht persönlich teilnehmen können, haben eine neue und zusätzliche Chance und Möglichkeit, so ihre Ängste zu überwinden und sich Schritt für Schritt an die Gemeinschaft anzunähern. Hiervon konnten sich die Bürgermeisterin und die Vertreterinnen des Bildungsministeriums Nina Gieser, Referentin für Schulsozialarbeit und Dr. Melanie Ostendorf zuständig für die Realschulen plus, sowie Schulrat Ralf Groß überzeugen. Die Idee zum Einsatz der Avatare stammt von Dr. Johann Christian Meier von der Else-Schütz-Stiftung. Zusammen mit Cordula Simmons beobachteten sie den Einsatz im Praxisfeld. Die Else-Schütz-Stiftung finanziert nicht nur den Einsatz der Avatare sondern unterstützt darüber hinaus auch das Projekt um besondere Bedarfe abzudecken. Die Stadt Koblenz übernimmt die Personalkosten für 1,5 Fachkräfte, weitere Mittel kommen seit 2021 vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, Bereich Jugend.

Das Programm Return ist an keine bestimmte Schulform gebunden und bietet schul- und unterrichtsverweigernden jungen Menschen ein individuell abgestimmtes Unterstützungs-verfahren.