Die heutige St.-Barbara-Kirche in Niederlahnstein wurde am 18. Dezember 1938 geweiht. Sie durchlebte den Krieg, um heute weiterhin als katholische Pfarrkirche zu stehen.

Lahnstein |

Am 18. Dezember 1938 wurde die heutige St.-Barbara-Kirche in Niederlahnstein durch Bischof Dr. Antonius Hilfrich von Limburg feierlich geweiht. Damit war für die katholische Pfarrei ein Ziel erreicht, das sie viele Jahrzehnte im Auge gehabt hatte: eine Kirche, die groß genug für die wachsende Gemeinde war.

Die Umgestaltung und Erweiterung der alten Barbarakirche am heutigen Kirchplatz erfolgte 1888/89 und hatte nur den Charakter einer Zwischenlösung. Der Erste Weltkrieg und die Inflation verzögerten die Erstellung eines Neubaus. 1928 wurde ein Kirchbauverein gegründet. Durch Mitgliedsbeiträge, Kulturveranstaltungen und Stiftungen sowie Verkauf von pfarreigenem Land kam die finanzielle Basis für einen Neubau zusammen. Ende 1937 begannen die Bauarbeiten nach den Plänen von Martin Weber aus Frankfurt.

Der Grundstein wurde am 23. Januar 1938 gelegt. Am Weihetag, gerade mal elf Monate später, standen die Menschen dichtgedrängt im weiten Schiff der neuen Kirche, das noch ohne Bänke war. Das Einleben in die neue Kirche wurde dadurch erleichtert, dass man fast die gesamte Inneneinrichtung aus der alten Pfarrkirche übernommen hatte.

Die Pfarrkirche in der Nachkriegszeit

Bei dem schweren Angriff auf den Niederlahnsteiner Bahnhof am zweiten Weihnachtstag 1944 gab es durch eine Luftmine schwere Verwüstungen im Kircheninnern. Wenige Wochen später, am 29. Januar 1945, vollendete eine Sprengbombe das Zerstörungswerk.

Nach dem durch Materialmangel erschwerten Wiederaufbau in den ersten Nachkriegsjahren traten in den 1950er Jahren neue Probleme auf, denn es zeigten sich Spätfolgen der Bombardierung. Ein Stück der östlichen Außenwand musste abgetragen und von den Fundamenten her erneuert werden. Die 1944 zerstörte erste Orgel wurde 1951 durch die heutige ersetzt.

In der neuen Barbarakirche wurden 1938 drei Glocken aufgehangen, die zuvor seit 1929 in der alten Barbarakirche hingen. 1939 kam eine neue Glocke hinzu. Alle Glocken wurden jedoch 1942 für Kriegszwecke abgeliefert und vermutlich eingeschmolzen. 1951 wurden zwei neue Glocken und 1964 zwei weitere angeschafft: die St. Josefs-, St. Barbara-, St. Georgs- und St. Petrusglocke. Eine Turmuhr war bereits 1938 vorgesehen, wurde aber erst 1981 eingebaut.