Am 13. August 1961 startete der Mauerbau in Berlin.

Auf Anlass der DDR-Führung begann in der Nacht zum 13. August 1961 der Bau der Berliner Mauer. Sie sollte Deutschland für fast drei Jahrzehnte teilen. aktuell4u blickt zurück auf einen bedeutenden Tag deutscher Geschichte.

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Mit diesem bekannten Zitat beantwortete SED-Politiker Walter Ulbricht bei einer Pressekonferenz die Frage eines Journalisten aus Westdeutschland bezüglich eines angeblich geplanten Mauerbaus in Berlin. Die Pressekonferenz fand am 15. Juni 1961 statt. Nicht einmal zwei Monate später, am 12. August 1961 veröffentlichte der Ministerrat der DDR folgende Mitteilung: „Zur Unterbindung der feindlichen Tätigkeit der revanchistischen und militaristischen Kräfte Westdeutschlands und West-Berlins wird eine solche Kontrolle an der Grenze der Deutschen Demokratischen Republik einschließlich der Grenze zu den Westsektoren von Groß-Berlin eingeführt, wie sie an den Grenzen jedes souveränen Staates üblich ist.“ Die DDR-Führung wollte die Massenflucht der Bevölkerung in den Westen verhindern.

In der Nacht auf den 13. August 1961 verriegelte die Nationale Volksarmee, 5000 Angehörige der Deutschen Grenzpolizei, 5000 Kräften der Schutzpolizei und der Volkspolizei-Bereitschaften sowie 4500 Angehörigen der Betriebskampfgruppen die Straßen und Schienenwege nach West-Berlin. Auch wenn der 13. August 1961 als „Tag des Mauerbaus“ in die Geschichte einging, wurde die Mauer an sich erst in den folgenden Tagen gebaut.

Am 13. August 1961 wurde ausschließlich die gesamte Sektionengrenze abgeriegelt. Dies geschah durch tausende Einsatzkräfte und die Errichtung einiger Zäune. Der Mauerbau erfolgte nur an wenigen Stellen. Somit war Deutschland endgültig geteilt. Die Bürger*innen in Ost-Deutschland waren dadurch im Staatsgebiet der DDR eingesperrt. An diesem Tag wurden Familien, Verwandte, Freunde und Kollegen voneinander getrennt. Die Dauer der Trennung war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss. Viele versuchten sich noch zu retten, sprangen aus Fenstern oder über Zäune. Doch für die meisten war es schon zu spät.

In den folgenden Tagen und Wochen wurde die Teilung Berlins und Deutschlands immer mehr vorangetrieben. Aus Zäunen wurden Mauern. Selbstschussanlagen und Landminen wurden installiert. Aus einem Provisorium wurde eine Dauerlösung. In Berlin erstreckte sich die Mauer schließlich über 156 Kilometer. Die befestigte innerdeutsche Grenze betrug 1400 Kilometer. Teil der Grenzanlagen waren zudem 302 Beobachtungstürme, 259 Hundelaufanlagen und 11.504 Angehörige der Grenztruppen

Bis zum Mauerfall am 9. November 1989 sollten über 400 Menschen den Tod an der Mauer finden. Davon mindestens 140 in Berlin. Etwa 5000 DDR-Bürger*innen gelang jedoch auch die Flucht. Die Menschen in der DDR und auch in ganz Deutschland sollten in den kommenden fast drei Jahrzehnten lernen, was das Wort "Freiheit" wirklich bedeutet. Daran sollten wir uns heutzutage nochmal erinnern.