Fünf Mädchen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis haben sich in den Herbstferien auf eine Reise nach Finnland begeben.

Rhein-Hunsrück |

Fünf Mädchen haben sich in den Herbstferien auf eine Reise nach Finnland begeben – gemeinsam mit Lina Weinheimer von der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis und Achim Kistner vom Regionalrat Wirtschaft waren sie auf dieser Bildungsreise unterwegs. Vom 9. Bis 14. Oktober erlebten Maja, Lara, Svenja, Franziska und Felice das Leben in der finnischen Region um Mänttä-Vilppula. 

Seit dem letzten Jahr gibt es ein deutsch-finnisches Jugendprojekt im Rhein-Hunsrück-Kreis. „Jugend bewegt“ arbeitet länderübergreifend mit Jugendlichen an gemeinsamer Freizeitgestaltung, sozialer Bildung und Gestaltung von Zukunft im ländlichen Raum.

In diesem Jahr konnten finnische Jugendliche den Rhein-Hunsrück-Kreis besuchen und unsere Heimat kennenlernen. Im Rahmen einer Jugendfreizeit kamen deutsche und finnische Jugendliche auf der Burg Waldeck zusammen.

Neben dieser Sommerfreizeit wurde seit dem letzten Jahr auch die Bildungsreise geplant. Die fünf Teilnehmerinnen waren von Anfang an in die Vorbereitungen involviert. Gemeinsam wurden thematische Schwerpunkte festgelegt und das Programm nach und nach gestaltet.

Auch organisatorisch wurden die Mädchen eingebunden und so haben sie bei der Planung von Unterkunft, Transfer, Lebensmittelversorgung und Freizeitgestaltung unterstützt.

Von allen Mitreisenden wurde die Zeit in Finnland als interessant und unvergesslich beschrieben. Svenja hat es besonders gefallen, eine neue Kultur und Natur kennenzulernen „Finnland ist wirklich ganz anders als Deutschland - aber total schön. Neben der Erkenntnis, dass es dort deutlich bessere Bildungsmöglichkeiten für Personen in unserem Alter gibt, haben wir in unserer Freizeit aber auch ganz alltägliche Dinge zusammen gemeistert und so etwas für unser tägliches Leben gelernt.“

Untergebracht war die Gruppe in einer klassischen Holzhütte an einem der tausenden Seen des Landes. Auch wenn dort auf eine stabile Internetverbindung verzichtet werden musste und auch das „Öko-WC“ ohne fließend Wasser sehr ungewohnt war – eine Sauna und ein Ruderboot am Ufer des Sees ließen anfängliche Bedenken verschwinden. „Die Natur in Finnland mit den vielen Seen und fast nur Birken und Nadelbäumen ist sehr beeindruckend und schön“ findet Maja. Sie hat tolle Fotos von der Herbstlandschaft mit orange gefärbten Blättern und moosbedeckten Waldböden gemacht.

Nachdem die deutsche Gruppe von den finnischen Freunden im Kunstmuseum von Mänttä-Vilppula empfangen und zur weltbekannten Banksy-Ausstellung eingeladen wurde, gab es viele gemeinsame Treffen in Simmerns Partnerstadt und der Region. Die Mitreisenden beschäftigten sich mit der Geschichte der Stadt Mänttä-Vilppula, erhielten Einblick in das Schul- und Ausbildungssystem, lernten die Arbeit der örtlichen Verwaltung und Jugendförderung kennen und nahmen an einem „Climate Escape Game“ teil. Dabei fanden deutsch-finnische Teams Wege aus der Klimakrise und hin zu einer nachhaltigeren Zukunft.

Neben den ernsten Themen kam auch der Spaß nicht zu kurz – viel gelacht wurde beim internationalen Koch-Abend und auch das Eislaufen war eine tolle Erfahrung, bei der die deutschen Besucher von ihren finnischen Freunden Vieles lernen konnten. Lara dazu „Ein absolutes Highlight war es natürlich, unsere Freunde wiederzusehen und mit ihnen Zeit in ihrer Heimat zu verbringen. Es war alles sehr lustig, besonders das Eislaufen, Bootfahren und unser Koch-Abend – auch, weil wir das zuhause nicht einfach mal so machen würden.“

Zum Abschluss der Bildungsreise konnte die Gruppe für einen Tag auch die Hauptstadt Helsinki besuchen. Aus der ländlichen Idylle ging es in die Großstadt und Finnland-Kenner Achim Kistner nahm die Gruppe mit zu den Sehenswürdigkeiten. Auch am letzten Tag der anstrengenden Reise waren die Mädchen noch interessiert an der Geschichte sowie dem modernen Leben in der Stadt. Svenja ist vor allem die große „Oodi“ Bibliothek in Erinnerung geblieben: „Als wir beispielsweise am späten Abend die Bücherei in Helsinki besichtigt haben, war ich erstaunt, wie modern und angepasst an heutiges Lernen diese ist. Überall gab es Internet und Steckdosen für Studierende, die abends einen ruhigen Ort zum Lernen suchen. Insgesamt war es dort auch viel gemütlicher und entspannter als bei uns in einer Bücherei.“

Gemütlich und entspannt – viele Dinge funktionieren in Finnland auch ohne Verbote und umständliche Gesetzestexte. Die Mitreisenden konnten ihre Erfahrungen im „Glücklichsten Land der Welt“ selbst sammeln und vielleicht ein bisschen vom finnischen Glück mit in die Heimat nehmen.

Bei Fragen zum Projekt gerne melden bei Lina Weinheimer, Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis, Telefon 06761 82 206, lina.weinheimer@rheinhunsrueck.de.