Am fünftletzten Spieltag hat sich das Geschehen an der Tabellenspitze weiter zugespitzt. Während Mülheim-Kärlich in Andernach nicht über ein 2:2 hinaus kam, löste der FC Cosmos seine Hausaufgaben souverän und besiegte Tarforst mit 4:1. Damit sind Mülheim und Cosmos punktgleich an der Tabellenspitze, der Vorsprung der SG 2000 dahin.
Vordereifel Müllenbach bezog in Wissen eine peinliche 1:7 Klatsche. Ahrweiler siegt weiter und lässt Kirchberg beim 5:0 Heimerfolg keine Chance.
Immendorf muss zittern nach der 3:0 Niederlage in Westerburg.
VfB Wissen : SG Vordereifel Müllenbach 7:1 (2:1)
"Das war das mit Abstand schlechteste Spiel meiner Mannschaft seitdem ich hier Trainer bin", schimpfte Vordereifels Trainer Tobias Jakobs nach der 1:7 Klatsche in Wissen. Die Siegerländer hatten bisher noch kein einziges Spiel in diesem Jahr gewonnen und feierten den Kantersieg entsprechend.
Obwohl Vordereifel in der 14. Minute 0:1 in Führung ging (Julian Schmitz) fanden die Gäste aus der Eifel nie zu ihrem Spiel. Von der guten Leistung der ersten sechzig Minuten gegen Cosmos vom Mittwoch war nichts mehr zu sehen. Kurz vor der Halbzeit drehten die Siegerländer mit einem Doppelschlag die Partie zu ihren Gunsten. Felix Arndt (41.) und Til Cordes (43.) mit den Treffern zur 2:1 Pausenführung.
Als Lukas Becker unmittelbar nach dem Wiederanpfiff auf 3:1 erhöhte, nahm das Debakel aus Sicht der Gäste seinen Lauf. Tom Pirslijn (50.), zweimal Til Cordes (62., 86.) und Felix Arndt (71.) mit den weiteren Treffern für die wie entfesselt aufspielenden Gastgeber. VfB Trainer Dirk Spornhauer: "Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass wir endlich gewonnen haben." Sein Gegenüber Jakobs fasste sich kurz: "Es war ein Scheißtag für uns."
SG 99 Andernach : SG 2000 Mülheim-Kärlich 2:2 (2:2)
Geht der SG 2000 kurz vor dem Zielstrich das Benzin aus? Durch das Unentschieden in Andernach und dem gleichzeitigen Sieg des FC Cosmos stehen die Mülheimer nur noch dank des besseren Torverhältnisses an erster Stelle. Was im Übrigen, sollte es bis zum Saisonende beim Gleichstand bleiben, zu einem Entscheidungsspiel führen würde.
Die Hausherren kamen vor 250 Zuschauern besser ins Spiel und nutzten einmal mehr ihre Stärken bei Standards. Zweimal stand hierbei Kapitän Philipp Schmitz und seine berühmt-berüchtigten Einwurf-Flanken Pate. Und zweimal war es Nils Wambach, der mit seinen Saisontoren 28 und 29 diese nutzte und sein Team mit 2:0 (18., 21.) in Führung brachte. "Wir haben den Zuschauern ein richtig gutes Spiel geboten und sind schnell mit 2:0 dank Nils in Führung gegangen." freute sich Andernachs Coach Kim Kossmann über die gute Reaktion seines Teams, nachdem es zuletzt viele schwache Spiele und reichlich Gegentore gegeben hatte.
"Die Abwehr stand gut. Die Gegentore nach einem Standard von Paul Platzek und Hendrik Hillen mit einer Einzelleistung sind schwer zu verteidigen. Auf der anderen Seite hätten wir einen Elfmeter kriegen müssen. In der zweiten Halbzeit hatten wir viel Arbeit hinten und hätten kurz vor Schluss durch Wambach's Chance fast noch gewinnen können. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Es war eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft", so ein zufriedener Kim Kossmann.
Nenad Lazarevic war bedient nach der Partie, bleibt aber positiv. "Eigentlich machen wir die Führung, kriegen aber wegen angeblichem Abseits das Tor abgepfiffen." Gerade das zweite Tor der Andernacher von Wambach war nicht zu verteidigen. "Der ist eh groß und steht beim Kopfball in der Luft", so Lazarevic anerkennend.
Mülheim blieb über Ballbesitz im Spiel und glich verdientermaßen aus. Die zweite Hälfte war intensiv, aber Torchancen blieben bis kurz vor Schluss rar, als neben der Chance von Wambach auch die Mülheimer ihre Monsterchance in der Nachspielzeit hatte. Der eingewechselte Martin Jacobs den Ball allerdings über das Tor schießt (90.+5). "Er hat einige Wochen nicht trainiert und sich bereit erklärt. Kein Vorwurf an ihn", so Lazarevic, der trotz des doppelten Punktverlusts nicht unzufrieden war. "Wir sind weiter im Geschäft und bereiten uns auf Wissen nächste Woche vor."
SG Westerburg : TuS Immendorf 3:0 (2:0)
Es wird eng für den TuS Immendorf. Nach der 0:3 Pleite beim Fast-Absteiger Westerburg ist der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf drei Punkte zusammengeschmolzen. Immendorf Trainer Torben Kühl-Decker: "Mir fällt nicht mehr viel ein nach dieser Niederlage. Ein ganz schwacher Auftritt gegen eine Mannschaft, die sechzig Minuten lang in Unterzahl spielte." Zwar hatte Immendorf die erste Chance als Julian Gasper im letzten Augenblick abgedrängt wurde, das erste Tor jedoch erzielten die Gastgeber. David Gläser schockte den Immendorfer Anhang unter den knapp 200 Zuschauern mit dem 1:0 (8.). Ein Tor, das Wirkung zeigte. Nichts ging bei den harmlosen Gästen, was die Westerwälder nutzten. Nach einem Lattentreffer stand Vitali Kunz goldrichtig und staubte zum 2:0 ab. Nur eine Minute später musste Kunz mit Gelb-Rot vom Platz (30.). Die numerische Überzahl sollte aber keinen Nutzen bringen. Während Westerburg in Unterzahl noch mehr zusammenrückte, blieb der TuS schwach. Kühl-Decker: "Da hat heute gar nichts gepasst. Ich predige seit Wochen, dass wir im Abstiegskampf sind. Wollen wir da rauskommen müssen wir uns sehr strecken." In Unterzahl markierte Tobias Schnabel das 3:0 für die SG, die damit den ersten Sieg nach zuletzt fünf Niederlagen feiern konnten. Immendorf muss im Heimspiel kommende Woche gegen den Tabellennachbarn Linz unbedingt punkten.
Ahrweiler BC : TuS Kirchberg 5:0 (2:0)
Die Tormaschine des Ahrweiler Ballspielclubs läuft weiter auf Hochtouren. Am Samstag musste der TuS Kirchberg, immerhin Pokalhalbfinalist in dieser Saison, die Sturmstärke der Ahrstädter schmerzlich erfahren. Und so war auch Kirchbergs Trainer Artem Sagel bedient, "Solche Auftritte wie heute reichen einfach nicht. Wenn wir uns da nicht steigern, holen wir dieses Jahr keinen Punkt mehr." Kirchberg kann sich allerdings trösten, dass sie in dieser Spielzeit nicht mehr auf den ABC treffen, die in den letzten Wochen wie aus einem Guss spielen.
Eine gute halbe Stunde hielt die Abwehr der Hunsrücker, dann war es Almir Porca der in der 34. Minute seine Farben in Führung brachte. Maximilian Fichtl erhöhte sechs Minuten später auf 2:0. Die ersten dreißig Minuten sah ABC Coach Feit kritisch. "Uns fehlte die Intensität und Energie."
Also zog man die richtigen Schlüsse und setzte zu einem Sturmlauf an. Leon Waldminghaus (3:0, 54.), Tobias Reuter (4:0, 67.) und wiederum Porca mit dem 5:0 (69.), mit den weiteren Treffern, dem durchaus noch weitere hätten folgen können. Die 235 Zuschauer, sofern ABC Fans, hatten ihren Spaß.
So geht der ABC bestens gerüstet ins Topspiel am kommenden Wochenende, wenn man im Apollinarisstadion auf den FC Cosmos Koblenz trifft.
FC Cosmos Koblenz : FSV Trier-Tarforst 4:1 (2:0)
Die Spiele in der Osteifel scheinen dem FC Cosmos zu liegen. Nach dem 4:0 gegen Vordereifel in Kottenheim, siegte man vier Tage später in Mendig mit 4:1 gegen Tarforst und schloss punktemäßig zu Mülheim-Kärlich auf. Damit baute man die Serie auf 20 Spiele ohne Niederlage aus.
Schon nach einer Viertelstunde war der Drops vor nur 51 Zuschauern im Baumaschinen-Junglas Stadion gelutscht. Da führten die Cosmonauten durch Tore von Kelvin Lunga (6.) und Luan Krasniqi (14.) bereits mit 2:0 gegen teilweise überforderte Gäste. Nach der frühen Zwei-Tore Führung ließen es die Koblenzer ruhiger angehen, schalteten ein bis zwei Gänge zurück und kontrollierten die Partie.
Mit Beginn der zweiten Hälfte trat der FCC wieder aufs Gaspedal. Dem 3:0 von Antonie Fezui in der 51. Minute folgte vier Minuten später das 4:0 von Tony Djim. Der 16. Saisontreffer des sechsmaligen belgischen Jugendnationalspielers.
Bemerkenswert die Reaktion der Tarforster, die sich auch nach dem 4:0 Rückstand tapfer wehrten und durch Joel Schneemilch auf 4:1 (80.) verkürzten. Ärgerlich allerdings für den FSV, dass Noah Schuch in der 84. Minute die Ampelkarte sah und so seiner Mannschaft im nächsten Spiel gegen Schneifel fehlen wird.
Die übrigen Spiele
- SG Schneifel : SG Malberg 8:1
- FC Bitburg : RW Wittlich 0:0
- VfB Linz : SG Hochwald 1:5
- Mosella Schweich : FV Morbach 3:1