Das Theaterstück "White Rabbit, Red Rabbit" ist kein herkömmliches Drama. Geschrieben im Jahr 2010 vom iranischen Autor Nassim Soleimanpour, kam es als Protest gegen sein Ausreiseverbot aufgrund von Wehrdienstverweigerung zustande. Statt Soleimanpour reiste dann der Text in mehr als 50 Länder und wurde von verschiedenen Schauspieler*innen präsentiert, die dem Autor, welcher unter Zensur litt, für einen Abend ihre Stimme gaben.
Einmalige Vorführung mit Marc Simon Scheufen
In diesem Sommer wird das besondere Theaterstück zweimal im Alten Arresthaus in Mayen präsentiert. Am 4. August betritt Marc Simon Scheufen, ein Liebling des Publikums, die Bühne, wobei ihm nicht bewusst ist, welcher Text auf ihn wartet. Dies ist das einzigartige Konzept des Stücks: Die Darsteller sind im Vorfeld ahnungslos bezüglich des Inhalts und erhalten den Text erst am Abend der Aufführung. "Es ist eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität", so Scheufen, "ich übe im Moment nur laut zu lesen, um mich darauf einzustimmen."
Kunst, Zensur und die Bedeutung von Freiheit
Durch "White Rabbit, Red Rabbit" erleben sowohl Schauspieler als auch Zuschauer eine humorvolle und poetische Reise in das Unbekannte. Dabei werden tiefsinnige Themen wie Kunst, Zensur und die Bedeutung von Freiheit in autoritären Regimen behandelt. Angesichts der jüngsten iranischen Proteste gewinnt das Thema an Aktualität. "Das Stück spiegelt die Zeit wider, in der wir leben", betont Scheufen.
Für Interessierte sind Karten für das Theatererlebnis im Reisebüro Bell Regional Touristikcenter in Mayen erhältlich. Ticket-Hotline: 02651/494942 oder per Mail an tickets@touristikcenter-mayen.de.
Des Weiteren wird am 19. August Jörg Thieme den Umschlag öffnen und das Stück im Alten Arresthaus darbieten.