„Guten Abend. Jetzt sind Sie gespannt, hm? Was erwarten Sie jetzt von mir? […] Soll ich für Sie scheinen, wie eine Sonne? Nein! Da kümmern Sie sich heute doch bitte mal selbst drum.“ Das Licht geht an, die Bühne ist leer – abgesehen von Wasserkisten. Erst einmal passiert nichts.
Anstatt den Zuschauern einen konventionellen Einstieg in den Premierenabend von „Zartbitter“ zu bieten, werden sie mit einem eindringlichen Monolog begrüßt. Die unmittelbare Einbindung des Publikums setzt den besonderen Ton für das gesamte Stück und verstärkt merkbar durch die Nähe zur Realität die emotionale Verbindung zwischen Schauspielern und Zuschauern.
Ein Drama, das die menschliche Erfahrung durchleuchtet
Das innovative Werk, geschrieben von Hendrik Flacke, Arina Horre und Viktor Lee, entführte das Publikum im Theater Lahnstein auf eine Achterbahnfahrt durch die Höhen und Tiefen der menschlichen Erfahrung. Mit zeitgenössischen Monologen, Texten und Szenen werden Themen wie der Umgang mit dem Tod, Geschlechtsidentität und Armut angesprochen. „Zartbitter“ bietet eine facettenreiche und tiefgehende Darstellung der menschlichen Existenz, bei der die Grenzen zwischen Kunst und Realität verschwimmen.
Hauptfiguren und ihre emotionalen Herausforderungen
Drei Charaktere, die von Hendrik Flacke, Viktor Lee und Chiara Zoll verkörpert werden, stellen tiefgründige Fragen, tauchen in Abgründe ein und knüpfen Kontakte. Die emotionalen Facetten des Stücks reichen von schmerzhaft und bitter bis zu verzweifelt, aber auch hoffnungsvoll, verspielt und voller Selbstironie. Das Publikum erlebt die Vielschichtigkeit des menschlichen Daseins in vielen Facetten. In einer Welt, in der gesellschaftliche Erwartungen, individuelle Hoffnungen, Identitätssuche und die Herausforderungen des Lebens aufeinandertreffen, entstehen Risse in der Wirklichkeit. „Zartbitter“ ermutigt das Publikum, diese Risse genauer zu betrachten, sie zuzulassen und sogar zu erweitern.
Die symbolische Kulisse: Wasserkästen als Darsteller
Die Kulisse des Stücks besteht ausschließlich aus leeren Wasserkästen, die von der Victoria Heil- und Mineralbrunnen GmbH zur Verfügung gestellt werden. Sie dienen nicht nur als Grundlage für die Bühne, sondern werden auch immer wieder umgebaut und neu arrangiert, um verschiedene Szenen und Stimmungen zu kreieren. In einer Zeit, in der die Welt zunehmend komplexer wird und die Linie zwischen Fiktion und Realität verschwimmt, liefert „Zartbitter“ eine wichtige Botschaft: Die Produktion ermutigt dazu, sich mit den Rissen in der eigenen Wirklichkeit auseinanderzusetzen und die Bedeutung von Kunst und Leben zu reflektieren.
Überwältigende Rückmeldungen nach der Premiere
Die Reaktionen nach der Premiere waren überwältigend positiv – viele Besucher äußerten sich beeindruckt von der Intensität des Stücks und der außergewöhnlichen schauspielerischen Leistung. „Zartbitter“ regt zum Nachdenken über eigene Erfahrungen, Erwartungen und die verschwommenen Grenzen zwischen Kunst und Realität an.
„Zartbitter“ wird noch bis zum 18. November am Theater Lahnstein zu sehen sein. Karten für das Schauspiel sind an allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional sowie online auf www.ticket-regional.de/lahnstein erhältlich.