Lahnstein präsentierte sieben beeindruckende Denkmäler am Internationalen Tag des offenen Denkmals.

Lahnstein |

Alljährlich am zweiten Sonntag im September findet der Internationale Tag des offenen Denkmals statt. Mit sieben Denkmälern war Lahnstein in diesem Jahr sehr präsent und an allen Stationen freute man sich über guten Anklang. In Niederlahnstein gaben die jeweiligen Förderkreise Informationen und Führungen an der Johanniskirche und der Allerheiligenbergkapelle und stellten ihre weiteren Ziele vor, die Objekte zu erhalten und bekannter zu machen.

Vor allem der Bahnwasserturm sorgte für Interesse. Das hochgepumpte Wasser im Wasserturm versorgte von 1899 bis 1961 die Dampflokomotiven mit dem benötigten Wasser auf einem der zehn größten Güterbahnhöfe Deutschlands. Während sich der Turm außen noch im Originalzustand befindet, ist im Inneren mittlerweile eine Ferienwohnung eingerichtet. Zurzeit wird das angebaute Maschinenhaus neu eingedeckt.

Führungen durch und um das Martinschloss mussten krankheitsbedingt ausfallen. Aber das 1996 eingerichtete Fastnachtsmuseum hatte geöffnet. Die Museumscrew des Carneval Comité Oberlahnstein wusste viele Geschichten zu den Exponaten zu erzählen.

Im Pulverturm mussten Stadtarchivar Bernd Geil und der Vorsitzende des Vereins Historientürme, Sebastian Seifert, viele Treppen steigen, um den zahlreichen Besuchern die vier Stockwerke zu präsentieren. Der Pulverturm in der Hintermauergasse wird von seinem Besitzer auch Brauereiturm genannt. Er ist der südöstliche Turm der mittelalterlichen Stadtmauer.

Rund 500 Meter nördlich steht der Nordostturm, seit 1727 Hexenturm genannt. Er lockte viele Besucher, die auch großes Interesse an der Stadtgeschichte zeigten.

Im Erdgeschoss es Turmes, dem städtischen Verlies, sollen im 16. und 17. Jahrhundert auch Menschen festgehalten worden sein, die der Hexerei bezichtigt wurden. Heute befinden sich hier Exponate der Vor- und Frühgeschichte, sämtlich gefunden in der Region am Rhein-Lahn-Eck. Im ersten Obergeschoss fanden jüngst drei neue Exponate Einkehr in die volkskundliche Sammlung des Städtischen Museums, nämlich das Holzmodell eines Frachtkahns, wie sie um 1900 die Lahn befuhren, eine schwere metallene Truhe von einem Oberlahnsteiner Maschinenschlosser um 1870 erstellt und die Holzbank mit Schemel  eines jüdischen, später ermordeten Mitbürgers, der auf ihr lederne Pferdesattel erstellt hat. Der Turm selbst weist durch seine Verschalungsbretter ein Alter von 700 Jahren auf, das durch die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1324 beurkundet ist.