Der Wiederaufbau nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal schreitet mit wichtigen Großprojekten voran. Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder übergab Förderbescheide im Gesamtwert von 25,1 Millionen Euro, um die Sinziger Kläranlage neu zu bauen, die Haupttrinkwasserleitung im Ahrtal wiederherzustellen und eine Engstelle am Unterlauf der Ahr zu beseitigen.

Ahrtal |

Sinziger Kläranlage als Leuchtturmprojekt

Die Kläranlage in Sinzig, die während der Flut vollständig zerstört wurde, wird an einem hochwassersicheren Standort neu gebaut. Mit Investitionen von über 130 Millionen Euro wird sie eine der modernsten Kläranlagen Deutschlands. Ausgestattet mit einer vierten Reinigungsstufe zur Entfernung von Spurenstoffen und weitgehend energieneutral, wird sie als Modellprojekt für ganz Deutschland dienen. Umweltministerin Katrin Eder betonte die Bedeutung dieses Projekts für die Region und übergab erste Förderbescheide in Höhe von 20 Millionen Euro.

Wiederaufbau der Trinkwasserinfrastruktur

Die zentrale Wassertransportleitung im Ahrtal, die sogenannte Tallinie, musste nach der Flut auf einer Länge von 27 Kilometern vollständig neu verlegt werden. Diese wichtige Maßnahme sichert die Wasserversorgung in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr. Teile der neuen Leitung integrieren eine modellhafte Infrastrukturtrasse, die neben der Trinkwasserleitung auch eine Abwasserdruckleitung und Leerrohre für Breitbandkabel sowie für optionale Biogas- und Wasserstoffversorgung umfasst. Bis Ende 2025 soll die gesamte Trinkwasserversorgung hochwasserresilient wiederhergestellt sein.

Neumodellierung der Ahr zur Hochwasservorsorge

Am Unterlauf der Ahr wird eine gefährliche Engstelle bei Heppingen/Heimersheim beseitigt, die bei der Flut 2021 zu erheblichen Rückstaus führte. Durch den Bau einer bahnseitigen Stützwand und die Neumodellierung des Gewässers in eine U-Form wird der Hochwasserschutz erheblich verbessert. Diese Maßnahme unterstützt auch die Elektrifizierung der Bahnstrecke und schafft Synergien für die Baumaßnahmen der Deutschen Bahn. Der Startschuss für dieses wichtige Wiederaufbauprojekt wurde mit der Übergabe eines Förderbescheids über 900.000 Euro gegeben.