Der TuS Rot-Weiß Koblenz konnte gegen Kassel seine Durststrecke mit einem 2:1 Heimsieg beenden.

Koblenz |

Yanni Regäsel legt den Ball raus auf Marius Köhl, der zwei Kasseler Verteidiger und Torhüter Marlon Sündermann aussteigen lässt, weiter zu Iosif Maroudis passt, der den  Kopf noch einmal hochnimmt, anvisiert, schießt und trifft. Es läuft die 42. Minute im Stadion Oberwerth am Samstagnachmittag, als der FC Rot-Weiss Koblenz durch diese Abfolge in seinem letzten Regionalliga-Heimspiel des Jahres 2022 gegen den KSV Hessen Kassel mit 1:0 in Führung geht.

Auf dieses Jubelgefühl musste die „Elf vom Deutschen Eck“ so lange warten. Maroudis‘ Einschuss war der erste RWK-Ligatreffer seit dem 22. Oktober, der erste nach 632 Torlos-Minuten. Und die Mannschaft von Adrian Alipour sollte noch mehr Grund zur Freude haben. Marius Köhl erhöhte nach einem blitzsauberen Konter über Michael Guthörl auf 2:0 (56.) und schließlich gelang mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg der zweite Saisonsieg, mit dem Koblenz sein Punktekonto auf zehn Zähler erhöhte.


Ich bin maximal zufrieden mit der Art und Weise, wie wir Fußball gekämpft haben. Wir haben mit einer ganz hohen Bereitschaft um jeden Zentimeter des Spielfeldes gekämpft, hatten viele intensive Läufe in unserem Spiel und waren gut im Umschaltspiel in beide Richtungen. Es fühlt sich an, wie wenn wir unter Wasser gewesen sind, kurz auftauchen und nach Luft schnappen konnten. Das waren ein großer Atemzug und Balsam für die Seele. Meine Mannschaft hat die Drucksituation gegen einen direkten Konkurrenten super angenommen

- Adrian Alipour (Trainer von TuS Rot-Weiß Koblenz)


Kassel erwischte vor 360 Zuschauer den besseren Start, ohne dabei jedoch richtig gefährlich zu werden. Bis auf einen 16-Meter-Volley von Maurice Springfeld (32.) flog nichts Gefährliches in Richtung des Koblenzer Schlussmanns Carl Leonhard. Die Gastgeber steigerten sich nach rund 20 Minuten, hatten nun mehr Aktionen und waren im Umschaltspiel gefährlich. So zum Beispiel auch in der eingangs beschriebenen 1:0-Entstehung nach einem Kasseler Ballverlust im Zentrum.
Rot-Weiss riss das Spiel an sich und machte mit dem 2:0 durch Marius Köhl einen großen Schritt in Richtung der wichtigen drei Punkte. Kurz darauf hätte Maurice Buckesfeld, der anlässlich eines Freistoßes von Yanni Regäsel aufrückte und den Pfosten traf, um ein Haar auf 3:0 erhöht.

Wir sind nach vorne weiterhin blass geblieben. Uns fehlten die Konsequenz und Überzeugung. Die Koblenzer hatten heute das bessere Zweikampfverhalten und fuhren die höhere Intensität. Deshalb haben sie verdient gewonnen.

- Tobias Damm (Trainer von KSV Hessen Kassel)


Bezeichnend dafür, wie gut die Rot-Weiss-Abwehr den KSV-Angriff am Abschluss hinderte: Carl Leonhards Trikot und Hose waren fast ohne Spuren von Erde und Gras durch die 90 Minuten gekommen. Bangen um den Sieg mussten die Einheimischen trotz des späten Gegentreffers nicht mehr. Koblenz konnte einen Kasseler Eckstoß nicht klären, Nael Najjar kam aus der zweiten Reihe zum Abschluss und schweißte den Ball sehenswert in die Maschen (90.+4). Rot-Weiss war trotzdem im sicheren Hafen, weil Schiedsrichter Philipp Schlegel die Partie unmittelbar danach beendete.

Koblenz: Leonhard – Afamefuna, Weidenbach, Buckesfeld, Zobel – Adewole, Regäsel (88. Ike) – Köhl (80. Limani), Maroudis, Guthörl (83. Lihsek) – Töpken.
Kassel: Sündermann – Springfeld, Starostzik, Mißbach - Kahraman (62. Fischer), Stendera – Najjar, Döringer (62. Vesco), Durna (46. Schmitt) – Jones (62. Dawid), Mogge (73. Iksal).
Schiedsrichter: Philipp Schlegel (Ehingen).
Zuschauer: 360.
Tore: 1:0 Iosif Maroudis (42.), 2:0 Marius Köhl (56.), 2:1 Nael Najjar (90.+4).