von Friedrich W. Dittmann

Heute gilt es den 40. Geburtstag der Toten Hosen zu feiern.

Seit geraumer Zeit intoniert Willy, mein Kater, „An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit“. Ich weiß, was der Kerl unter Unendlichkeit versteht: frische Leber vom Metzger. Ich übergehe das mal und erkläre ihm: Es gibt solche und solche. Es gibt Tage wie diese und solche, wo man besser im Bett geblieben wäre.

Jedenfalls war Willy ein „eingefleischter“ Fan der Toten Hosen. Ich teile dies Leidenschaft, abgesehen davon, dass ich mit Campino auf Kriegsfuß bin, seit der Vogel „Nie im Leben würde ich zu Bayern gehen “ gesungen hat. Ich wäre immer zu den Bayern gegangen, meinem Verein, wenn ich nicht zwei linke Füße hätte und die Grundgeschwindigkeit einer Weinbergschnecke.

Ich würde mit einem meiner Lieblings Hosensongs antworten: “Wir werden niemals einer Meinung sein, selbst wenn es nur ums Wetter geht.“ That’s it. Auch die Liverpool-Mania teile ich eher nicht. Im CL Finale sind Willy und ich für Real Madrid. Die Königlichen bewundere ich. Seit Alfredo di Stefano bis zum heutigen Tag.

Oft gab es die Diskussion Ärzte oder Hosen. Für Willy und mich nie ein Thema: Immer die Hosen. Wir mögen den Punk. Hier kommt Alex statt Junge.

Willy steht auf „Eisgekühlter Bommerlunder“, obwohl er nie einen getrunken hat. Ich bin all‘ die Jahre mit dem Punk gegangen, bis zu dem Tag, als Campino mich tatsächlich überrascht hat. Das Lied „Nur zu Besuch“ (2002) zeigt den Mann von einer ganz anderen Seite. Ein wunderschöner Song, in dem in sehr sensibler Weise eine Trauersituation (Tod seiner Mutter) beschrieben wird. (Du kannst dich ja kümmern, wenn du willst, dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint). Sehr bewegend und unvergessen.

Zuletzt live gesehen, haben wir die Männer bei Rock am Ring auf dem Flugplatz in Mendig 2015. Ihr wisst, an dem Tag mit dem heftigen Gewitter.