Die Geschichte Friedrichssegens spannt sich von der Erstnennung im 19. Jahrhundert als Bergbauzeche über Zeiten von Wohlstand und Verfall hinweg bis hin zur heutigen prosperierenden Gemeinde mit nahezu tausend Einwohnern.

Nach heutigem Kenntnisstand wurde der Name Friedrichssegen erstmals im Jahre 1848 als „Zeche Friedrichssegen“ im Schriftverkehr mit der herzoglich Nassauischen Regierung genannt.

In der Geschichte des Stadtteils Friedrichssegen gibt es für den Namen nur eine Bezugsperson, die diesen Namen trug, nämlich Kaiser Friedrich II., genannt der Staufer, (*1194, +1250). Friedrich, damals noch Deutscher König, schenkte dem Mainzer Erzbischof Sigfrid II., Landesherr von Oberlahnstein, den Berg Tiefenthal bei Lahnstein („monte diefendal prope Logenstein“) mit der dortigen Silbergrube und stellte am 25. Mai 1220 in Speyer die Schenkungsurkunde aus.

Die Entstehung der Zeche Friedrichssegen und erste Besitzerwechsel

Der Verkauf der Zeche geschah im Jahre 1852. Dass die herzoglich nassauische Regierung die Grube nach einem preußischen Prinzen benannte, der 40 Jahre später als Kaiser Friedrich III. für 99 Tage das Deutsche Reich regierte, ist undenkbar. Erwähnt sei aber, dass Kaiser Friedrich III. als Kronprinz am 06. Mai 1887 der Grube einen Besuch abstattete.

1852 wurde eine Kommerzialgesellschaft gegründet, die 1854 in eine „Anonyme Aktiengesellschaft des Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen bei Oberlahnstein“ umgewandelt wurde. Damit begann die Blütezeit des Erzbergbau- und Hüttenbetriebs und des ganzen Ortes, der sich aus den Ortsteilen „Ahl“, „Kölsch Loch“, „Tagschacht“ und „Neue Welt“ zusammensetzte.

Vom Boom zur Depression: Das Ende des Erzbergbaus

Mit dem Versiegen der Erzvorkommen zeichnete sich zum Ende des Jahrhunderts der Niedergang ab. 1900 wurde die Grube verkauft und von einem Berliner Bankenkonsortium weiterbetrieben. Die 1904 gegründete Bergwerks- Aktiengesellschaft Friedrichssegen geriet 1913 in Konkurs.

Aus „Hilfe zur Selbsthilfe“ durch die Siedlergemeinschaft St. Martin haben junge Familien nach dem Zweiten Weltkrieg angefangen, familiengerechte Heime zu erstellen. Diese Initiative war der Beginn eines neuen Ortes Friedrichssegen, jetzt aber in den Ortsteilen Ahl und Neue Welt bis zum Olsborn.

Friedrichssegen heute: Vom Bergbaumuseum bis zum Technischen Hilfswerk

Am Sonntag, 16. Juli hat anlässlich des Tags der offenen Tür beim Technischen Hilfswerks im Ahlerhof auch das Bergbaumuseum von 10.00 bis 17.0 Uhr geöffnet und man kann sich in die Geschichte Friedrichssegens vertiefen.