Der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Sonnenstrahlen sind der Startschuss, sich wieder aufs Rad zu schwingen.

Mobil/Fitness |

Der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Sonnenstrahlen sind der Startschuss, sich wieder aufs Rad zu schwingen. Doch davor steht die für viele leidige Radinspektion. Doch der Radputz kann auch Spaß machen und leicht von der Hand gehen. Der pressedienst-fahrrad gibt eine Pflegeanleitung für den Frühjahrs-Check in zehn Stufen.

1) Rechtzeitig beginnen

Start der Tour ist am Sonntagmittag; dann reicht es ja, wenn das Bike um kurz vor zwölf aus dem Keller geholt wird. Schlechte Idee! Besser: Rechtzeitig mit dem Rad-Check beginnen, damit für unvorhergesehene Reparaturen noch Zeit bleibt. Dazu gehört auch der Blick in den Schrank – sind Putzmittel, Kettenöl und eventuell kleine Ersatzteile vorhanden? Wenn größere Reparaturen in der Werkstatt anstehen, vereinbart man am besten frühzeitig einen Termin im Radladen. Während der Pandemie und im Frühjahr generell haben Werkstätten teils lange Wartezeiten.

2) Handschuhe und Schürze anziehen

Die Reinigung von Fahrrädern ist oft eine dreckige Angelegenheit. Damit Finger und Hände sauber bleiben, lohnt sich das Tragen von Einweg- oder Haushaltshandschuhen. Schutz für die Bekleidung vor Schmutz, Öl und Fett bieten spezielle Werkstatt-Schürzen.

3) Fahrrad putzen

Gröberen Dreck entfernt man am besten mit Handfeger oder Bürste, an schwer zugänglichen Stellen helfen auch eine alte Zahnbürste oder ein Borstenpinsel. Anschließend mit lauwarmem Wasser und einem strapazierfähigen Lappen das Fahrrad reinigen. Ein spezieller Fahrradreiniger hilft, hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Hochdruckreiniger sind beim Radputz übrigens tabu: Sie können Schmutz und Feuchtigkeit in die Lager pressen und diese dadurch beschädigen. Allerdings gibt es mittlerweile spezielle Niedrigdruckreiniger, die extra für die Reinigung des Fahrrads entwickelt wurden.

4) Kette reinigen und schmieren

Zur Reinigung der Kette lässt man sie am einfachsten durch einen trockenen Lappen laufen. Für gröbere Verschmutzungen nutzt man eine spezielle Kettenbürste, die durch die Form ihrer Nylonborsten das Säubern von Kette, Kassetten und Kettenblättern vereinfacht.

5) Reifen prüfen

Ein platter Reifen hat schon so manche Tour ruiniert. Um dem zuvorzukommen, ist eine regelmäßige Kontrolle der Reifen wichtig – natürlich auch beim Frühjahrs-Check. Prüfen Sie ringsum, ob der Reifen an den Flanken brüchig geworden ist und ob er durch Gegenstände wie Glasscherben, Nägel etc. Beschädigungen abbekommen hat. Bei dieser Gelegenheit können auch Felgen und Speichen auf Beschädigungen hin überprüft werden.

6) Richtig aufpumpen

Mit dem richtigen Reifendruck rollt es sich leichter – und mit mehr Pannenschutz. Deshalb nicht auf die gängige „Daumenmethode“ vertrauen, sondern den Reifendruck ordentlich prüfen. Der zulässige minimale und maximale Reifendruck ist an der Reifenflanke angegeben.

7) Bremsen kontrollieren

Verschlissene Bremsbeläge verlangen einen rechtzeitigen Austausch. Bei mechanischen Felgenbremsen zeigen Kerben in den Bremsklötzen, ob noch Reserven vorhanden sind. Falls nicht: die Bremsklötze wechseln! Ein weiterer Indikator für einen anstehenden Austausch sind u. a. kratzende Geräusche beim Bremsen. Scheibenbremsen sind immer verbreiteter und funktionieren wetterunabhängig besser. Der Bremsbelag sollte mindestens einen Millimeter dick sein – ansonsten austauschen. Wer sich unsicher fühlt, lässt lieber den Fachmann einen geübten Blick darauf werfen. Generell ist bei allen hydraulischen Bremssystemen eine regelmäßige Wartung und somit der Gang zum Fachhändler ratsam.

8) Licht checken und einstellen

Die Lichtanlage ist bei Jahresfahrer:innen im Dauereinsatz, da sie morgens und abends immer mit Licht unterwegs sind. Doch auch im Sommer lohnt es sich, für bessere Sichtbarkeit mit Tagfahrlicht unterwegs zu sein. Falls einem dennoch kein Licht aufgeht, sollte man die Leitungen und Kontakte prüfen. Das durchgebrannte „Birnchen“ ist heute Schnee von gestern. Moderne LED-Leuchten halten zuverlässig ein Fahrradleben lang.

9) Schraubverbindungen prüfen

Zum Ende des Checks sollten nochmals die Schrauben an allen wichtigen Bauteilen wie Vorbau, Lenker, Kurbel und Kettenblättern auf ihren richtigen Sitz hin überprüft werden. Mit einem Multitool können die lockeren Schraubverbindungen wieder festgezogen werden. Aber Vorsicht! Erfahrene Schrauber wissen: Nach fest kommt ab. Deshalb immer die Drehmomentangaben der Hersteller beachten.

10) Polieren

Abschließend lässt man das Bike wieder in neuem Glanz erstrahlen, z. B. mit der „einer Politur. Die Schutzpolitur pflegt die Oberflächen und schützt vor UV-Strahlen. Zum Abschluss kann man noch mit einem fusselfreien Tuch die restliche Feuchtigkeit entfernen und den Rahmen glänzend polieren.

[pd‑f/tg]