Mario & Rabbids – Sparks of Hope ist der zweite Teil des ungewöhnlichen Crossovers zwischen den brüllenden Chaos-Hasen von Ubisoft und Nintendos Kultfiguren aus der Welt von Super Mario. Dieses Mal muss sich die Heldentruppe der Bedrohung durch die grausige Macht Misera entgegen stellen, die nicht nur das bunte Pilz-Königreich mit einem schwarzen Glibber namens Finsterzeit überzieht, sondern die gesamte Galaxis bedroht. Wie im Vorgänger wartet spielerisch eine interessante Mischung aus Rundenstrategie und Erkundung inklusive kleiner Rätseleinlagen.

 Name: Mario & Rabbids – Sparks of Hope
Genre: Rundenstrategie / Rollenspiel / Abenteuer
Entwickler: Ubisoft Milan / Ubisoft Paris
Publisher: Ubisoft
Plattform: Switch (getestet)
Veröffentlichung: 20.10.2022 
Preis: zwischen 60 (Standard Edition) und 90 Euro (Gold Edition)

2017 haben Ubisoft und Nintendo mit Mario & Rabbids: Kingdom Battle bereits bewiesen, dass die ungewöhnliche Mischung aus den pelzigen Nervensägen und der Super-Mario-Truppe in dem ebenso ungewöhnlichen Genre-Mix aus Rundenstrategie und Erkundung überraschend gut funktioniert. Diesen Reiz des Neuen und Unbekannten hat Mario & Rabbids: Sparks of Hope für Kenner des Vorgängers zwar nicht mehr, aber ein paar Überraschungen und Verbesserungen hat das Sequel trotzdem zu bieten…

Faszination Rabbids

Während Nintendos Entwicklerlegende Shigeru Miyamoto mit Super Mario Bros in den Achtziger Jahren Pionierarbeit leistete, sind die Rabbids noch ein vergleichsweise junges Phänomen. Ihren ersten Auftritt feierten die durchgeknallten Karnickel im Jahr 2006 als nervige Widersacher einer Videospiel-Ikone: Im Partyspiel Rayman Raving Rabbids verbreiteten sie Chaos und stellten Ubisofts Jump’n’Run-Held aus den Neunzigern auf eine harte Probe. Dank Bewegungssteuerung konnten die verrückten Minispiele vor allem auf Nintendos Wii-Konsole begeistern. Es folgten diverse Fortsetzungen, animierte Kurzgeschichten und eine eigene TV-Serie. Aktuell befindet sich sogar noch ein ein Live-Action-Film in Arbeit. Darüber hinaus sind die pelzigen Nervensägen mit ihren kultigen Bwaaaaahhhhh-Lauten eine Merchandise-Goldgrube, ähnlich wie die artverwandten Minions aus den Animationsfilmen „Ich, einfach unverbesserlich“. Der endgültige Ritterschlag erfolgte 2017 mit dem Segen Nintendos für das Crossover Mario & Rabbids: Kingdom Battle. Der Kreis schließt sich mit dem bereits angekündigten dritten DLC für Sparks of Hope, in dem Rayman wieder mit den Rabbids vereint und ebenfalls auf den Schlachtfeldern mitmischen wird.

Sparks für den Extra-Wumms

Die wohl größte Neuerung sind die Sparks, die ja bereits im Spielenamen erwähnt werden. Bei den knuffigen Wesen handelt es sich um eine Mischung aus Rabbids und Luma-Sternen, wobei jedes von ihnen eine eigene Spezialfähigkeit besitzt, um die Helden in den Kämpfen z.B. mit Elementarkräften zu unterstützen, um Gegner gezielt zu schwächen. Mit gesammelten Kristallen darf man die Sparks außerdem füttern und dadurch aufleveln, um noch stärkere Kräfte zu entfesseln. Insgesamt sind diese Begleiter, von denen man den Helden jeweils bis zu zwei Stück zuweisen kann, eine tolle Bereicherung für die Rundenkämpfe.

Deren Ablauf entspricht im Kern den bekannten Mechaniken, die man aus dem Vorgänger und auch Klassikern wie der XCOM-Reihe kennt: Pro Runde hat jede Figur nur eine begrenzte Anzahl von Zügen und darf sich nur in einem eingeschränkten Radius bewegen. Bevor die Gegner am Zug sind, platziert man seine Helden idealerweise hinter einer Deckung, um sie bestmöglich vor den Attacken zu schützen.

Größere Bewegungsfreiheit für mehr Dynamik

Verglichen mit dem Vorgänger bekommt man hier allerdings deutlich mehr Freiheiten und kann die Figuren aus seinem Dreier-Team direkt innerhalb des Bewegungsradius steuern und nach einer Nahkampf-Attacke oder dem Zünden einer Spezialaktion anschließend nochmal neu platzieren oder jederzeit zwischen den Akteuren zu wechseln. So ist es z.B. möglich, sich vor der Aktivierung einer Teamfähigkeit in die Nähe der Mitstreiter zu begeben oder sich für Aktionen wie den Teamsprung ideal zu positionieren. Dadurch fühlt sich die Rundenstrategie hier deutlich dynamischer an als im ersten Teil. Eine Sache bleibt allerdings beim Alten: Sobald man die Waffe abgefeuert hat, sind keine weiteren Positionswechsel mehr mit der jeweiligen Figur erlaubt.

Erkundung zwischen Spaß und Frust

Neben den taktischen Gefechten bildet die Erkundung die zweite große Säule im Spielablauf. Dabei fallen die Areale hier deutlich größer und weniger linear aus als bei Kingdom Battle. Aber größer heißt nicht immer besser: Zum einen sorgen die Entwickler neben spaßigen Rätseln und Herausforderungen mit ständigen Wiederholungen und nervigen Aufgaben für ein Gähnen. Zum anderen wird deutlich, dass die Switch-Hardware hin und wieder an ihre Grenzen kommt, wenn auf dem Bildschirm zu viel los ist. Lob verdienen dagegen die fünf abwechslungsreich gestalteten Welten mit ihren zwei Gesichtern, denn hat man sie erst von dem Glibber-Schleim befreit, weichen die einst düsteren Schauplätze einer deutlich freundlicheren und mitunter sogar farbenfrohen Kulissen, in denen man außerdem Zugang zu weiteren Arealen erhält.

Entsprechen hoch fällt die Spielzeit aus, die man in das neue Mario & Rabbids investieren kann, wo jeder der Helden wie die Neuzugänge Rabbid-Rosalina oder Bösewicht Bowser auch noch über einen eigenen Talentbaum verfügt, in dem man z.B. die Gesundheit oder die Wirkung der kreativen Waffen aufpeppen darf. Darüber hinaus besitzt der Titel trotz ein paar fragwürdiger Designentscheidungen nach der Ubisoft-Schablone viel von der typischen Nintendo-DNA: Die Rundentaktik ist erfreulich zugänglich, sieht trotz einiger düsterer Momente über weite Strecken einfach nur putzig aus und ist damit auch ein familientaugliches Erlebnis. Angesichts dessen ist es bedauerlich, dass es im Gegensatz zum Vorgänger leider keine Mehrspieler-Modi mehr gibt. Insbesondere die Möglichkeit, sich wieder kooperativ in die Gefechte zu stürzen, hätte auch Sparks of Hope gut gestanden. Trotzdem haben Ubisoft und Nintendo eine tolle Fortsetzung auf die Beine gestellt, die zwar nicht mehr ganz den Charme und innovativen Geist der Premiere besitzt, aber vor allem die taktisch geprägten Kämpfe mit neuen und gelungenen Mechaniken aufwertet. 

 Worum geht’s?

Mario & Rabbids – Sparks of Hope ist der zweite Teil des ungewöhnlichen Crossovers zwischen den brüllenden Chaos-Hasen von Ubisoft und Nintendos Kultfiguren aus der Welt von Super Mario. Dieses Mal muss sich die Heldentruppe der Bedrohung durch die grausige Macht Misera entgegen stellen, die nicht nur das bunte Pilz-Königreich mit einem schwarzen Glibber namens Finsterzeit überzieht, sondern die gesamte Galaxis bedroht. Wie im Vorgänger wartet spielerisch eine interessante Mischung aus Rundenstrategie und Erkundung inklusive kleiner Rätseleinlagen.

Mario & Rabbids – Sparks of Hope ist geeignet für Spieler, die...

• gerne ohne Zeitdruck strategisch vorgehen
• eine andere Facette von Super Mario & Co erleben wollen
• Geheimnisse in der Spielwelt erkunden und kleine Rätsel lösen möchten


Mario & Rabbids – Sparks of Hope ist weniger geeignet für Spieler, die...

• keinen Sinn für bekloppte Crossover haben
• sich erneut einen Mehrspielermodus inkl. Koop wünschen
• Echtzeit-Action bevorzugen


Alternativen: Mario & Rabbids: Kingdom Battle, XCOM 2 Collection, Mutant Year Zero: Road To Eden