Bei The Last of Us: Part I handelt es sich um das Remake des preisgekrönten Action-Adventures von Naughty Dog, das erstmals 2013 auf der PlayStation 3 veröffentlicht wurde, aber schon auf der PS4 ein technisch aufgepepptes Remaster erhielt. Die Handlung dreht sich um den verbitterten Joel, der sich zunächst widerwillig mit der 14-jährigen Ellie auf einen gefährlichen Roadtrip durch die verwüsteten USA begibt.

Emotionaler Roadtrip mit moderner Technik

 Name: The Last of Us: Part I
Genre: Action-Adventure
Entwickler: Naughty Dog
Publisher: Sony Interactive Entertainment
Plattform: PlayStation 5 (getestet)
Veröffentlichung: 02.09.2022
Preis: zwischen ca. 80 Euro

Noch bevor im nächsten Jahr die mit Spannung erwartete Serie zu The Last of Us bei Netflix startet, bringen Sony und Naughty Dog ein aufwendiges Remake des preisgekrönten Action-Adventures von 2013 auf die PlayStation 5. Was hat die Neuauflage zu bieten? Wie wirken sich die technischen Verbesserungen aus? Lohnt sich die Anschaffung? Hier gibt es die Antworten!

Ein Meilenstein

Wer tatsächlich noch nie etwas von The Last of Us gehört haben sollte: Beim Werk des renommierten Sony-Studios Naughty Dog handelt es sich um einen Meilenstein im Genre der Action-Adventures, der schon beim der Erstveröffentlichung 2013 auf der PS3 mit Auszeichnungen überhäuft und nicht selten als „Spiel des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Schon 2014 folgte mit The Last of Us: Remastered eine technisch aufgepeppte Version für die PlayStation 4. Das neue Last of Us: Part I wurde dagegen von Grund auf neu entwickelt und basiert auf den fortschrittlichen Technologien, die 2020 beim gefeierten Nachfolger The Last of Us: Part II zum Einsatz kamen.

Die Geschichte dreht sich um den mürrischen Joel und die 14-jährige Ellie, die sich gemeinsam als Team durch die USA schlagen müssen, nachdem eine mysteriöse Infektion mit Pilzsporen die Welt ins Chaos gestürzt hat. Infizierte weisen zunächst Ähnlichkeiten mit Zombies auf, verwandeln sich mit fortschreitender Krankheit aber in bizarre und noch tödlichere Kreaturen. Doch nicht nur Monster, sondern auch bewaffnete Banden und das Militär treiben ihr Unwesen in dieser grausamen Endzeit-Welt.

Mehr Schleichen als Action 

Zwar wird man im Laufe des Abenteuers mit einem Waffenarsenal von der einfachen Pistole über Schrotflinten bis hin zum Bogen und Molotow-Cocktails ausgestattet, doch Munition ist oft rar gesät. Gegen die Übermacht an Feinden sind Schleicheinlagen inklusive Ablenkungsmanövern und leises Ausschalten im Nahkampf daher meist die bessere Wahl. Darüber hinaus sollte man bei der Erkundung immer die Augen nach Ressourcen und Werkbänken offen halten, um sich z.B. Verbandszeug oder Granaten zu bauen und die Ausrüstung zu verbessern. Findet man die gut versteckten Pillen, lassen sich mitunter sogar die maximale Gesundheit oder das Tempo beim Verarzten erhöhen.

In den Kämpfen geht es äußerst hart und brutal zu – die USK-Einstufung ab 18 kommt nicht von ungefähr und das Spiel richtet sich sowohl thematisch als auch inhaltlich eindeutig an Erwachsene. Gleichzeitig dreht es sich primär um die zwischenmenschliche Beziehung der beiden Protagonisten und die Frage, welche Auswirkungen ein derart katastrophales Ereignis auf die Gesellschaft hat und zu welchen Opfern man bereit ist. Abseits der expliziten und schonungslosen Gewaltdarstellung sowie der Nerven zerreißenden Spannung ist es daher vor allem die emotionale Reise, die The Last of Us auszeichnet und zudem von filmreif inszenierten Zwischensequenzen getragen wird.  

Starke Technik

Dank der deutlich aufgebohrten Mimik werden die Gefühle der Figuren im Remake noch viel besser transportiert. Überhaupt stechen die technischen Fortschritte im Vergleich zum Original und dem PS4-Remaster schnell ins Auge: Die gesamte Kulisse profitiert enorm von den erhöhten Details und der komplett neuen Beleuchtung inkl. HDR. Darüber hinaus hat man die Wahl zwischen den beiden Grafikmodi „Qualität“ mit einer 4K-Auflösung und „Performance“ mit einer hohen Bildrate von 60fps. Doch in beiden Varianten sieht das Spiel fantastisch aus und spielt sich auch runder als das PS3-Original. Dazu gesellen sich weitere Verbesserungen wie das haptische Feedback des DualSense-Controllers, 3D-Audio sowie zahlreiche Feineinstellungen und freischaltbare Extras, darunter Konzeptzeichnungen und Podcast-Episoden.

Inhaltlich nahezu identisch

Inhaltlich bleibt Naughty Dog zwar dem Original treu, doch wie schon beim Remaster ist die ursprüngliche DLC-Erweiterung „Left Behind“ ebenfalls mit an Bord, die nicht nur die Story des Hauptspiels wunderbar ergänzt, sondern auch eine rührende und wunderbar verspielte Vorgeschichte von Ellie und ihrer Freundin Riley erzählt. Gestrichen wurde dagegen der ohnehin recht überflüssige Mehrspielermodus, den kaum jemand vermissen dürfte. Für die ultimative Herausforderung und zusätzlichen Nervenkitzel sorgt der neue Permadeath-Modus: Wer hier stirbt, muss wahlweise das gesamte Kapitel oder sogar das komplette Spiel von neuem beginnen.

Das perfekte Remake?

Abgesehen von kleinen Grafikfehlern, vereinzelten KI-Aussetzern und einer teilweise schlechten Abmischung der deutschen Tonspur gibt es nicht viel auszusetzen an diesem grandiosen Remake eines grandiosen Videospiels. Allerdings muss die Frage erlaubt sein, ob es nach dem Remaster schon wieder eine Neuauflage gebraucht hätte, für die man zudem den Vollpreis von knapp 80 Euro zahlen muss.

Wer bisher noch nie mit The Last of Us in Berührung gekommen ist und eine PS5 besitzt, kann bedenkenlos zugreifen: Part I ist derzeit die technisch mit Abstand beste Version dieses herausragenden Abenteuers! Alle anderen sollten überlegen, ob sie bereit dazu sind, für einen neuen Durchlauf mit einer spürbar aufpolierten Technik nochmal Geld zu investieren. Obwohl ich The Last of Us mehrmals durchgespielt habe, kann ich jedem erwachsenen PS5-Besitzer dieses Remake wärmstens empfehlen – ich habe wieder jede Sekunde genossen, auch wenn es The Last of Us: Part II geschafft hat, das großartige Erlebnis des Erstlings sogar noch zu toppen.

 Worum geht’s?
Bei The Last of Us: Part I handelt es sich um das Remake des preisgekrönten Action-Adventures von Naughty Dog, das erstmals 2013 auf der PlayStation 3 veröffentlicht wurde, aber schon auf der PS4 ein technisch aufgepepptes Remaster erhielt. Die Handlung dreht sich um den verbitterten Joel, der sich zunächst widerwillig mit der 14-jährigen Ellie auf einen gefährlichen Roadtrip durch die verwüsteten USA begibt, wo tödliche Pilz-Sporen einen Großteil der Menschen in zombiehafte Kreaturen verwandelt und damit den Untergang der Zivilisation eingeläutet haben.

The Last of Us: Part I ist geeignet für Spieler, die...
- eine fesselnde und filmreif inszenierte Geschichte erleben wollen
- hohe Erwartungen an ein Remake haben
- neben der Action auch gerne schleichen, erkunden und kleine Rätsel lösen


The Last of Us: Part I ist weniger geeignet für Spieler, die...
- ein Problem mit expliziter Gewaltdarstellung haben
- keine Lust mehr auf Endzeit-Welten mit Quasi-Zombies haben
- sich inhaltliche Neuerungen vom Remake erhoffen

Alternativen: Uncharted 4 – A Thief’s End, The Last of Us: Part 2, Resident Evil 2 (Remake)