Die Atomkatastrophe in Fukushima hat globale Folgen mit sich getragen und war für den Atomausstieg in Deutschland verantwortlich. 11 Jahre später ist die Diskussion um den Atomausstieg so relevant wie lange nicht mehr.

Die Atomkatastrophe in Fukushima hat globale Folgen mit sich getragen und war für den Atomausstieg in Deutschland verantwortlich. 11 Jahre später ist die Diskussion um die Atomkraft wichtiger denn je.

Um 14:47 Ortszeit am 11. März 2011 kommt es nahe der Ostküste Japans zu einem folgenschweren Erdbeben. Wenige Minuten später kommt ein durch das Erdbeben ausgelöster ungefähr 15 Meter hoher Tsunami am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi an und überschwemmt das bereits nur noch auf Notstromgeneratoren laufende Atomkraftwerk. Die letzten Generatoren fielen innerhalb kürzester Zeit aus und damit die Kühlung für die Reaktoren – Es kommt zur Kernschmelze in drei Blöcken und wahrscheinlich zu Wasserstoffexplosionen in den Blöcken eins, drei und vier.

Folgen für Japan

Radioaktive Verstrahlung des Meerwassers, Evakuierung von über 100.000 Menschen und die Kontaminierung von tonnenweise landwirtschaftlichen Produkten sind nur die direkten Folgen der Atomkatastrophe. Der radioaktive Niederschlag über Japan sorgt noch heute für unmessbare Folgen wie Krebsentwicklungen oder eine weitreichende Beeinträchtigung der Flora und Fauna des Pazifiks. Die Präfektur Fukushima steht auch heute noch unter radioaktiver Strahlungsbelastung und die Zahl der durch Radioaktivität an Schilddrüsenkrebs erkrankten Kinder wird auf rund 300 geschätzt, auch wenn die japanische Regierung keinen Zusammenhang sehen will.

Globaler Einfluss – Auch auf Deutschland

Während die Atomkatastrophe von Fukushima langsam in Vergessenheit gerät, bleibt ihr globaler Einfluss weiterhin bestehen. Die Vorstellung einer Atomkatastrophe im eigenen Land, die größtenteils außerhalb der menschlichen Kontrolle liegt, sorgte für einen Paradigmenwechsel in der Politik. Der Atomausstieg wurde zwar schon häufig diskutiert in der deutschen Politik, aber erst als Reaktion auf die Katastrophe in Fukushima wurden konkrete Pläne festgelegt, die mit der voraussichtlichen Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke Ende 2022 ihren Abschluss nehmen. In Japan selber, sollen die Atomkraftwerke wieder ans Netz gehen. Die ersten eigentlich bereits abgeschalteten Kernreaktoren wurden wieder ans Netz angeschlossen und weitere sollen folgen. Die offizielle Gedenkfeier in Tokio findet ab diesem Jahr nicht mehr statt. Japan will sich wieder unabhängiger von Energieimporten machen und vernachlässigt dafür seine eigene Vergangenheit und die Menschen die heute noch unter den Verlusten ihrer Heimat leiden.