von Hans-Peter Schössler

Rheinland-Pfalz |

Heute beginnen sie endlich: die Olympischen Spiele in Tokio. Ein Jahr später als geplant. Heftig umstritten wegen der Pandemie und der Inzidenzen in Japan, ohne Zuschauer. Aber sie beginnen. Und nur das zählt aus der Sicht der Athleten. Sie haben zu Recht eine andere Sichtweise auf die Spiele als der normale Zuschauer. Wo wären die fünf Jahre Training, Verzicht und Entbehrung, wenn am Ende lakonisch festgestellt würde, dass die Spiele nun doch nicht stattfinden.

Sie hat auch etwas Gutes, diese Diskussion um die Spiele. Endlich rücken die Athleten wieder in den Mittelpunkt. Es geht nicht um das IOC, um  Ehrengäste und Sponsoren, es geht bei Olympia allein um die Sportlerinnen und Sportler. Natürlich würden sie lieber vor Zuschauern laufen, springen und schwimmen, die Begeisterung von den Rängen in sich aufnehmen. Aber wenn es nicht anders geht, dann muss es auch so gehen. Die Begegnung bleibt und einer hat bereits aus Japan erste Gedanken übermittelt. Stefan Kuntz, Trainer der Olympiamannschaft im Fußball, die gestern gegen Brasilien 2:4 verlor, hat nach Deutschland gesendet: „Ich bin begeistern von dem was ich vor Ort erfahre. Olympia ist etwas Einzigartiges“.

18 Athletinnen und Athleten aus Rheinland-Pfalz starten in Tokio. Drei davon aus unserem Bereich: die aus Bad Breisig stammende Kanuslalomfahrerin Ricarda Funk, der Koblenzer Fechter Peter Joppich und der Neuwieder Zehnkämpfer Kai Kazmirek. Es gab schon Olympische Spiele, da waren mehr Athleten unseres Landes dabei, es waren aber auch schon weniger. Und Quantität muss ja nicht die  Qualität dominieren. Wir haben einige heiße Eisen dabei. Die Zehnkämpfer Niklas Kaul und Kai Kazmirek gehören dazu, der Ringer Denis Kudla, im Rudern der Trierer Richard Schmidt im Achter, die Speerwerferin Christin Hussong, Slalomfahrerin Ricarda Funk  und  warum soll nicht Fechter Peter Joppich bei seinen fünften und letzten Olympischen Spielen zum großen Schlag ausholen.

Für alle wird das Erlebnis bleiben. Für die Sportlersind und  bleiben Olympische Spiele etwas Unvergessliches.