Über schlechte Beschilderung, Nahtoderfahrungen und Fahrraddiebstahl

Mein persönliches Stirb langsam 6.0 liegt nur wenige Tage zurück. Mich hätte mal wieder fast ein Auto aufgegabelt, weil es mich einfach "übersehen" hatte. Genau wegen solcher Situationen habe ich lange auf die Mobilität mit dem Drahtesel verzichtet. Denn vor dem 6.0 gab es auch schon 1.0-5.0. Ich habe einfach kein gutes Gefühl mehr in Koblenz mit dem Rad unterwegs zu sein!


Warum kriegen andere Städte, die mit uns vergleichbar sind das hin? Alle zwei Jahre führt der Fahrradclub ADFC seinen Fahrradklima-Test durch. Und da waren z.B. Oldenburg, Göttingen und Erlangen auf den ersten drei Plätzen der fahrradfreundlichsten Städte. Von Münster will ich jetzt gar nicht mal anfangen! Was machen die anders? Warum haut man da die Stadtspitzen nicht mal an und fragt nach, wie sie das in den letzten Jahren hinbekommen haben?


Manchmal habe ich das Gefühl, hier wird mit blindem Aktionismus irgendwas gemacht (z.B. der relativ neu eingezeichnete Fahrradweg am Ende der Hohenzollernstrasse raus aus der Stadt-total gefährlich und wo will man denn da hin? Auf die B9?) aber es ist nicht das, was wir Fahrradfahrer wirklich brauchen.


In meinen persönlichen fast Nahtoderfahrungen, um es mal überspitzt zu sagen, merkt man den Kampf auf der Straße. Als Fahrradfahrer wird man von allen gehasst. Von den Fußgängern und noch mehr von den Autofahrern. Und da wünsche ich mir auch von der Stadt ein besseres Konzept durch klare Beschilderung. Manche Fahrradwege hören in Koblenz einfach mitten drin auf, manche sind schlecht oder missverständlich ausgeschildert.


Ich werde als Fahrradfahrer angepatzt, weil ich auf dem Radweg (wenn denn mal einer da ist) fahre und mich durch Klingeln ankündige, da der ganze Weg voll mit Fußgängern ist. Vielleicht sollte man da noch mal nachbessern mit den Markierungen. Und auch in den Rheinanlagen ist eher  undeutlich ausgeschildert, wo der Fahrradweg  und wo der Fußgängerweg verläuft. Dort knallt es fast täglich zwischen Fußgängern und Radlern. Da möchte ich mich auch auf keine Seite schlagen, ich habe schon beide „Gruppen“ erlebt, die sich einfach sehr rücksichtlos verhalten. Mit einer guten Beschilderung müsste das nicht sein.


Und noch was möchte ich in diesem Zuge anprangern: Den Fahrraddiebstahl! Ich kenne mittlerweile eine Vielzahl an Leuten, denen ihr Fahrrad (manchmal sogar schon das Zweite oder Dritte) in der Region, vorwiegend in Koblenz  geklaut wurde. Meine Timelines bei Facebook und Instagram sind voll mit Fahndungsfotos von den gestohlenen Rädern. Das muss doch auch handle bar sein. Ich hätte ja schon fast Bock mich selbst mal an den einschlägigen Stellen zu positionieren und ein Canyon-Bike als Köder aufzustellen.


Ich lasse mein Velociped jetzt vorerst wieder stehen, ich hänge ja auch irgendwie an meinem Leben.
Wie empfindet ihr das denn? Wurde euch auch schon ein Rad geklaut oder fühlt ihr euch auf den Straßen von Koblenz so unsicher wie ich?