Einer der Größten der Koblenzer Sportgeschichte macht Schluss.

Koblenz |

Am 16. Januar beim Weltcup in Paris ist Schluss. Sein letztes Turnier nach 20 Jahren Spitzensport inklusive fünf Teilnahmen an Olympischen Spielen. Da können auch die so nahen Spiele in drei Jahren in der französischen Hauptstadt nicht mehr verlockend genug sein. Der Koblenzer Fechter Peter Joppich beendet eine glanzvolle Karriere mit fünf Weltmeistertiteln und einer olympischen Bronzemedaille.

Peter Joppich ist der erfolgreichste Fechter aller Zeiten in Deutschland. Das heißt etwas, denn immerhin gewann mit Eberhard Mehl bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom ebenfalls ein Koblenzer Bronze mit der Mannschaft.

Peter Joppich hat ganz andere Maßstäbe gesetzt. Auch er gewann Bronze bei Olympia. 2012 in London schaffte er das mit der Mannschaft. Es war die lang ersehnte olympische Medaille, nachdem er bei den Spielen 2004 in Athen Sechster und 2008 in Peking Fünfter geworden war. Und auch 2016 in Rio reichte es nicht zu einer Medaille im Einzel. Viermal wurde er dafür Einzel-Weltmeister: 2003, 2006, 2007 und 2011. Kein anderer Deutscher war im Florettfechten je erfolgreicher. Seine nationalen Titel sind kaum zu zählen. Fünfmal wurde er alleine rheinland-pfälzischer Sportler des Jahres.

Joppich ist ein Ausnahmeathlet. Seit seiner Zeit als Jugendlicher im Jahre 1997 gehört er der Weltspitze an. Bis 2007 focht er für den Königsbacher SC, dann wechselte er zur Koblenzer Turngesellschaft, wo Eberhard Mehl als Trainer wirkte. Joppichs trainingsmäßige Heimat war seit Jahren der Olympiastützpunkt Bonn. Hier trainierte er mit Bundestrainer Ulrich Schreck, der großen Anteil an den Erfolgen des Koblenzers hat.

Die Olympischenn Spiele 2020 in Tokio waren Joppichs fünfte Spiele. Das hat vor ihm in Rheinland-Pfalz nur die Schifferstädter Ringerlegende Wilfried Dietrich geschafft.