In einer beispiellosen Entwicklung im rheinland-pfälzischen Einzelhandel hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zu Streiks aufgerufen, die auch in der Weihnachtswoche stattfinden.
Diese Entscheidung folgt monatelangen Tarifauseinandersetzungen seit Mai, in denen keine Einigung mit den Arbeitgebern erzielt wurde. Petra Kusenberg, Gewerkschaftssekretärin für den Handel im Bezirk Mittelrhein, hebt die Einzigartigkeit dieser Maßnahme hervor und betont die Frustration der Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber.
Ver.di hat bisher vergeblich versucht, die Arbeitgeber zu Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag in Rheinland-Pfalz und Saarland zu bewegen. Die Arbeitgeberseite forderte im Gegenzug, dass die Gewerkschaft von weiteren Forderungen absieht, was Kusenberg als "Tarifdiktat" und "Nötigung" zurückweist. Die Gewerkschaft bekräftigt ihre Forderungen: eine Erhöhung der Entgelte um 2,50 Euro pro Arbeitsstunde, eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 250 Euro je Ausbildungsjahr und eine Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten.
Zu den betroffenen Betrieben gehören unter anderem Kaufland, H&M, IKEA, Smiths Toys und Primark in Städten wie Kaiserslautern, Mainz, Koblenz, Grünstadt, Ludwigshafen und Pirmasens. Dave Koch, ein Vertreter der Gewerkschaft, merkt an, dass die Tarifforderungen auf einer Befragung der Beschäftigten basieren und darauf abzielen, Altersarmut unter den Kollegen zu verhindern.