Mainz (dpa) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat ihren Rücktritt als Regierungschefin damit begründet, nicht mehr genügend Kraft für das Ausüben des Amtes zu haben. «Ich gehe mit schwerem Herzen, weil ich nicht amtsmüde bin», sagte Dreyer am Mittwoch in Mainz. Sie trete zurück, weil sich ihre Akkus nicht mehr so schnell wie früher aufladen würden. Sie müsse immer mehr Energie aufbringen, um ihre Aufgaben als Ministerpräsidentin zu bewältigen und komme an ihre Grenzen.
Die Europawahl habe bei ihrer Entscheidung «gar keine Rolle» gespielt, sagte Dreyer. Man habe ja gewusst, in welcher Lage die SPD sei. «Aber von einer Wahl eine solche grundlegende Entscheidung abzuhängen, das hat mit mir und meiner Persönlichkeit gar nix zu tun.»
Mainz (dpa) - Die rheinland-pfälzische SPD-Fraktion hat sich einstimmig für Alexander Schweitzer als Nachfolger von Malu Dreyer an der Spitze der Landesregierung ausgesprochen. Das sagte Dreyer bei der Verkündung ihres eigenen Rücktritts am Mittwoch in Mainz. Sie sei sich sicher, ihr Amt in die besten Hände zu geben. Schweitzer sei der richtige Mann in diesem Moment.
Die SPD im Land setze weiter auf eine Doppelspitze, sagte Dreyer. Während sie 2013 die erste Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz geworden sei, werde Sabine Bätzing-Lichtenthäler künftig die erste Landeschefin der SPD Rheinland-Pfalz als Nachfolgerin von Roger Lewentz sein. SPD-Fraktionschefin im Mainzer Landtag soll Bätzing-Lichtenthäler aber bleiben.