So wie ihn die Besucher kennen und lieben darf der Michelsmarkt in diesem Jahr coronabedingt nicht stattfinden. Als Alternative prüft die Andernacher Stadtverwaltung einen temporären Freizeitpark unter Einhaltung der Hygieneregeln in Innenstadtnähe als Ersatz. Diesen Vorschlag lehnen die einheimischen Schausteller allerdings ab und auch die überwiegende Zahl der Besucher ist von der Idee wenig begeistert.
Bund und Länder haben das Verbot für Großveranstaltungen bis Ende Oktober verlängert. Darunter fällt auch der traditionelle Michelsmarkt, Andernachs Aushängeschild und Besuchermagnet. „Der rechtliche Rahmen lässt dafür keinen Raum“, sagte Stadtoberhaupt Achim Hütten in der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Alternativ könnte auf einem 11.500 Quadratmeter großen Areal rund um den Sportplatz an der Koblenzer Straße ein temporärer Freizeitpark entstehen.
Ernüchternde Erfahrungen aus anderen Städten zeigen allerdings, dass die Schausteller mit wenig Resonanz rechnen dürfen. Dann stünden einem großen Aufwand vergleichsweise geringe Einnahmen gegenüber
„Wenn ich einen Freizeitpark besuchen möchte, dann fahre ich ins Phantasialand oder in den Holidaypark“, verleihen einige treue Besucher des jährlich im September stattfindenden Volksfestes ihrem Unmut Ausdruck. Ihnen geht es eben nicht nur um das schnelle Bier an der Bude, die kurze Runde auf dem Karussel, oder die klebrige Zuckerwatte am Süßigkeitenstand. Zum Michelsmarkt gehören andere Punkte, die es zu berücksichtigen gilt: Feiern mit Freunden, alte Bekannte treffen, denen man sonst das ganze Jahr nicht begegnet, Familienevent mit Spaß für Jung und Alt, Gedränge beim Abschluss-Feuerwerk. Und diese Aspekte schließen eben auch Nähe, Geselligkeit, Gemeinschaft und Party machen mit ein. Unter den strengen Corona-Hygienebestimmungen mit 1,50 Sicherheitsabstand und Mund-Nasen-Schutz eine ziemliche traurige Vorstellung…