Da ist er, der erste Auswärtssieg des FC Rot-Weiss Koblenz in der Regionalliga-Saison 2022/23. Bei Wormatia Worms setzte sich die „Elf vom Deutschen Eck“ am Samstagnachmittag mit 2:1 (2:1) durch.
„Es war ein zähes Spiel, sicherlich kein Augenschmaus. Darum ging es heute aber auch nicht. Wir wollten den Gegner vor Probleme stellen, das ist uns gelungen. In der ersten Halbzeit hatten wir nicht so viele gute Aktionen im Spiel nach vorn, haben es aber geschafft, zweimal Führung zu gehen“, beschrieb RWK-Trainer Adrian Alipour den Spielverlauf.
Drei Tage nach dem intensiven Rheinlandpokal-Halbfinalfight gegen den Rheinlandligisten FC Bitburg (5:2 nach Verlängerung) nahm die Begegnung vor knapp 1000 Zuschauern nach einer Viertelstunde Fahrt auf. Die ersten Tormöglichkeiten folgten: Anil Gözütok schoss für Worms zu hoch (13.), Marius Köhl knapp am Wormatia-Tor vorbei (17.). Der beste Rot-Weiss-Torjäger dieser Saison machte es dann besser. In der 36. Minute stand Thilo Töpken richtig, um die Vorlage Igor Blagojevics nach dem Steckpass von Tobi Adewole zu vollenden. Nach eigenen Toren kann Koblenz dieses Gefühl derzeit aber nicht lange genießen. Gegen Trier büßte man innerhalb kurzer Zeit die Führung ein, und jetzt stand es nur zwei Minuten nach dem 1:0 schon wieder 1:1. Aus elf Metern Tordistanz – jedoch nicht per Strafstoß – glich Jannik Marx aus. Die gleiche Entfernung trennte Töpken in der 42. Minute von der Torlinie. Dabei konnte jedoch kein Gegenspieler eingreifen. Schiedsrichter Mika Forster zeigte auf den Punkt, weil der Ball Niklas Jeck im eigenen Strafraum an den Arm sprang. So durfte er die Flanke von Köhl natürlich nicht stoppen. Töpken stellte sich mit der Sicherheit seines ersten Tores der Aufgabe und traf (42.).
Worms wusste: Eine Niederlage gegen den Tabellenletzten wäre ein empfindlicher Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib. Die Gastgeber übernahmen immer mehr die Initiative. Die Alipour-Elf kämpfte und rackerte. Glücksgöttin Fortuna stand diesmal an ihrer Seite. Torlatte und -pfosten verhinderten den Ausgleich durch Alexander Shehada (78.) und Ex-RWKler Nils Fischer (90.+1). Die dritte dicke Gelegenheit der Heimelf vereitelte Ilhan Altuntas. Der Innenverteidiger klärte den Versuch von Jannik Sommer dicht vor der Torlinie (76.). „Wir haben aufs Klein-Klein-Spiel verzichtet. Schönspielerei hat uns zuletzt einfach zu viele Punkte gekostet. Wir haben die Spielweise geändert, das haben die Jungs gut umgesetzt. Vor der kämpferischen Leistung in der zweiten Halbzeit kann ich nur den Hut ziehen“, fasste Rot-Weiss-Trainer Alipour zusammen.
Worms: Cymer - Jeck, Ferjani, Maier (46. Holzemer), Damaceno - Lorenzen (66. Kiefer), Marx, Löchelt (90.+3 Hache), Gözütok (60. Sommer) - Fischer, Köhler (46. Shehada).
Koblenz: Leonhard - Afamefuna, Buckesfeld (79. Koljic), Altuntas, Rüth - Regäsel, Adewole - Blagojevic (74. Lihsek), Maroudis, Köhl (79. Ike) - Töpken (69. Stark).
Schiedsrichter: Mika Forster (Kraichtal).
Zuschauer: 987.
Tore: 0:1 Thilo Töpken (26.), 1:1 Jannik Marx (28.), 1:2 Thilo Töpken (42., Handelfmeter).