Der FC Rot-Weiss Koblenz wird am 3. Juni am „Finaltag der Amateure“ nach dem Fußball-Rheinlandpokal greifen. Der Regionalligist hat sich im Halbfinale beim starken Rheinlandligisten FC Bitburg mit 5:2 nach Verlängerung durchgesetzt und wird im Endspiel auf den Bezirksligisten TuS Immendorf treffen, der sich überraschend gegen TuS Koblenz behauptete.
RWK stellte sich in der Eifel gegen eine Mannschaft, die in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel verloren hat, auf einen heißen Pokalkampf ein, der es auch wurde. Eine Nervenschlacht mit Verlängerung stand jedoch nicht auf dem Wunschzettel von Trainer Adrian Alipour. „Am Ende haben wir das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten, und das verdient“, sagte Alipour nach 120 packenden Fußballminuten vor großer Kulisse von 1341 Zuschauern.
Zunächst lief für RWK alles nach Plan: Marius Köhl brachte seine Mannschaft in der neunten Minute mit 1:0 in Führung. Rot-Weiss war nicht nur wegen des Tores gut in die Partie gekommen. Die Mannschaft trat hellwach und engagiert auf. Gegen Mitte der ersten Halbzeit verlor der Regionalligist jedoch die Kontrolle. Bitburg traute sich nun einiges zu und nahm aus allen Lagen Maß. Carl Leonhard im Rot-Weiss-Tor stand seinen Mann, indem er innerhalb von drei Minuten vier dicke Chancen der Eifelaner entschärfte. Beim sich abzeichnenden Ausgleich war er machtlos. Pascal Müller schlenzte den Ball aus kurzer Distanz in den Winkel (31.).
„Wir sind mit den Rückschlägen gut zurechtgekommen und klar im Kopf geblieben“, sagte Alipour später. In der Tat bekam seine Elf die Begegnung danach wieder besser unter Kontrolle, sie befreite sich aus der zwischenzeitlichen Umklammerung.
In der zweiten Halbzeit befand sich das Plus an Spielanteilen auf Seiten der „Elf vom Deutschen Eck“, die gegen konzentriert und leidenschaftlich verteidigende Bitburger aber nur selten klare Offensivaktionen ermöglicht bekam. Die zweite RWK-Führung des Abends durch Igor Blagojevic (85.) sollte noch nicht die Entscheidung bedeuten. Anstatt den Sieg nach 90 Minuten feiern zu können, musste Koblenz in die Verlängerung. Ein Pressschlag in der sechsten Minute der Nachspielzeit senkte sich unhaltbar für Leonhard ins Tor der Rot-Weißen. Joshua Bierbrauer ließ sich als Torschütze feiern.
Die Partie nahm das klassische Ende mit dem Schicksal, das schon so viele unterklassige Klubs nach großem Kampf ereilte. Bitburg gingen in der Verlängerung die Kräfte aus, sodass der Favorit seine Erwartungen erfüllte. Christian Stark (101.), Marius Köhl (109.) und John Peter Sesay (114.) – Stark und Sesay waren zuvor eingewechselt worden – bauten die Führung zum am Ende noch deutlichen 5:2 für Rot-Weiss aus.
Bitburg: Thömmes, Fisch, Schwedler, Spürds (84. Koch), Alff (89. Delgado Bailon), Floß, Nosbisch (90.+2 Krämer), Schütz (90.+1 M. Müller), Bierbrauer, K. Fuchs (81. N. Fuchs), P. Müller.
Koblenz: Leonhard, Afamefuna, Altuntas, Buckesfeld, Rüth, Blagojevic (90. Stark), Ike (35. Maroudis), Lihsek (81. Engelhardt), Regäsel, Köhl (111. Sesay), Töpken (88. Adewole).
Schiedsrichter: Veron Beisiri (Föhren).
Zuschauer: 1431.
Tore: 0:1 Marius Köhl (9.), 1:1 Pascal Müller (31.), 1:2 Igor Blagojevic (85.), 2:2 Joshua Bierbrauer (90.+6), 2:3 Christian Stark (101.), 2:4 Marius Köhl (109.), 2:5 John Peter Sesay (114.).