Kein Leistungszentrum, wenig Spitzenklasse. Die Region Koblenz ist nicht gerade das Mekka des Spitzensports. Ein Kommentar von Hans-Peter Schössler.

Koblenz |

Dass unter den vom Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) aktuell in Abstimmung mit dem Sportministerium festgelegten zehn Landesleistungszentren (LLZ) für den Olympiazyklus 2021 bis 2024 kein einziger Standort im Norden des Landes ist, wirft Fragen auf.

Drei LLZ gibt es für Badminton, Radsport und Sportklettern in Kaiserslautern, zwei für die Leichtathletik und Rudern  in Mainz, zwei für Trampolinturnen und Kanuslalom in Bad Kreuznach, eines für die Leichtathletik in Zweibrücken, für Ringen in Schifferstadt und  Gewichtheben in Mutterstadt. Der LSB Legt die Zentren in Abstimmung mit den Landesfachverbänden statt.

Was aber ist in unserer Region? Nicht Fechten in Koblenz, Leichtathletik in Neuwied, kein Rudern in Koblenz oder Treis-Karden und auch Tischtennis in Grenzau, nichts ist dabei. Das ist aber nicht die Schuld des LSB, es muss an etwas fehlen, warum der Leistungssport im Großraum Koblenz von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen so sehr ins Hintertreffen geraten ist. Das zeigt sich auch in der Realität, dass mit Fechter Peter Joppich und Zehnkämpfer Kai Kazmirek nur zwei Athleten an den im Juli beginnenden Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen.

Was aber sind die Gründe? Ist für die Vereine der Leistungssport zu teuer geworden? Fehlen also die Sponsoren? Ist es ein Mangel an qualifizierten Trainern? Können die Athletinnen und Athleten nicht in der Region gehalten werden? Oder fehlen die Persönlichkeiten, die mit ihrer Autorität und dem Willen zum Erfolg die Vereine prägen und zum Erfolg führen? Mit Olaf Gstettner als neuem Präsident des TTC Grenzau ist ein neuer Hoffnungsträger da. Und in der Neuwieder Leichtathletik gibt es einige überragende Macher. Und  im Rudern wird in Koblenz und in Treis-Karden eine vorzügliche Arbeit geleistet. Vielleicht ist das Uraltthema gemeinsamer Boote, die auf der Mosel trainieren könnten, auch wieder ein Thema. 

Monika Sauer, die den Sportbund Rheinland so gut führt, sollte einmal die Leistungssportvereine an einen Tisch holen, um mit ihnen die Frage zu klären, was getan werden muss, damit mit Blick in die Zukunft neue Leuchttürme im Spitzensport entstehen.