Queen Elizabeth II. ist gestern Abend im Alter von 96 Jahren, nach 70 Jahren Regentschaft, verstorben.

Die Trauer ist groß. Gestern Abend wurde bekannt gegeben, dass Queen Elizabeth II. im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Es ist der Abschied von einer pflichtbewussten und standhaften Königin. Doch vor allem ist es der Abschied von etwas anderem: Kontinuität.

Über 70 Jahre war Queen Elizabeth II. als Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, sowie des Commonwealth, an der Macht. Kaum ein Mensch kann sich an die Zeit vor ihrer Regentschaft erinnern. Kaum ein Mensch konnte sich bis gestern Abend ein Vereinigtes Königreich ohne dessen Königin vorstellen. Nun ist das Gewissheit, worauf sich ein ganzes Volk die letzten Jahre vorbereiten konnte: Die Queen ist tot.

Im jungen Alter von 25 Jahren folgte sie 1952 auf ihren an Krebs verstorbenen Vater King Georg VI. auf den britischen Thron. In über 70 Jahren Regentschaft erlebte sie Skandale in ihrer Familie, wie den Rosenkrieg zwischen ihrem Sohn Charles und Prinzessin Diana, die später bei einem Verkehrsunfall in Paris verstarb, die Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe auf ihren Sohn Andrew, den Rückzug ihres Enkels Harry und seiner Frau Meghan aus der königlichen Familie und ihr persönliches „Annus horribilis“. Queen Elizabeth II. war immer da und stets pflichtbewusst.

Ähnlich pflichtbewusst verläuft nun auch das Prozedere nach ihrem Tod. Die Operationen „London Bridge“ und „Unicorn“ dokumentieren, auf die Minute genau geplant, den Ablauf der ersten zehn Tage nach dem Tod der Königin. Diese Pläne bestehen bereits seit den 1960er-Jahren. Am Tage nach dem Tod von Queen Elizabeth II. soll ihr Sohn Charles im Parlament zum König proklamiert werden. Zeit, um den Verlust seiner Mutter zu betrauern, bleibt nicht, The show must go on. Frei nach dem Motto: Die Königin ist tot, es lebe der König.

Doch als Vorbild und Inspiration für Millionen und Versöhnerin nach dem Zweiten Weltkrieg, um die Worte von Bundeskanzler Olaf Scholz zu zitieren, gebührt es der Respekt, sich angemessen vor dem Leben der Queen zu verneigen und dafür muss man kein Freund der Monarchie sein. Die Trauer um Queen Elizabeth II. ist nicht nur die Trauer um eine Person, sondern auch die Trauer um eine Epoche. Eine Epoche der Kontinuität. Diese Epoche endet nun mit dem Tod der Königin in einer Zeit des Wandels. Denn keine Person hat das vergangene Jahrhundert auf diese Weise geprägt, wie es Queen Elizabeth II getan hat. Und das wird bleiben.

Should auld acquaintance be forgot
And never brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?

For auld lang syne, my jo
For auld lang syne
We’ll tak’ a cup o’ kindness yet
For auld lang syne