Heute vor 75 Jahren, am 14. August 1949, wurde in Deutschland zum ersten Mal der Bundestag gewählt.

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Es war ein historischer Tag für die neu gegründete Bundesrepublik. Mit der erstan Bundestagswahl wurden die Schrecken des Zweiten Weltkriegs hinter sich gelassen, das Ende des Nationalsozialismus besiegelt und ein Neuanfang gewagt. Die Wahlbeteiligung war, durch das große Interesse und die Hoffnung der Menschen auf eine demokratische Zukunft, mit 78,5 Prozent hoch.

Bei dieser ersten Bundestagswahl traten Kurt Schumacher von der SPD und Konrad Adenauer von der CDU als Spitzenkandidaten für das Amt des Bundeskanzlers an. Das Ergebnis fiel knapp aus: Konrad Adenauer gewann mit 31 Prozent der Stimmen gegenüber rund 29 Prozent für Kurt Schumacher. Am 7. September 1949 fand die konstituierende Sitzung des Bundestages statt, bei der die 410 Abgeordneten – darunter 28 Frauen – zum ersten Mal zusammenkamen.

Nur wenige Tage später, am 15. September 1949, wurde Konrad Adenauer schließlich zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt, mit 202 Stimmen, exakt die erforderliche Stimmenzahl, die zur Erreichung der absoluten Mehrheit nötig war. Dieser Tag markierte den Beginn einer neuen Ära in der deutschen Geschichte und legte den Grundstein für die weitere Entwicklung der jungen Demokratie.

Wir hoffen, das ist unser Ziel, dass es uns mit Gottes Hilfe gelingen wird, das deutsche Volk aufwärtszuführen und beizutragen zum Frieden in Europa und in der Welt. - Konrad Adenauer (1. Bundeskanzler nach seiner Vereidigung)

Grundgesetz als Fundament

1948 drängten die USA, Frankreich und Großbritannien auf die Gründung eines Staates. Die westdeutschen, zuvor von den Alliierten besetzten Bundesländer bekamen die Aufgabe, die Gründung eines westdeutschen Staates mit einer 'freien und demokratischen Regierungsform' vorzubereiten. Das Ergebnis bildete das Grundgesetz. Dieser Auftrag ebnete jedoch auch den Weg zur deutschen Teilung.

 Foto: Bundesarchiv/Wikipedia