In der Debatte über den Bericht des Untersuchungsausschusses zur Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz hat Ministerpräsident Alexander Schweitzer den Hinterbliebenen der 136 Flutopfer versichert, dass sie nicht vergessen werden.
Meine Gedanken sind heute bei Ihnen. Ich weiß, dass jede Diskussion über die Flut auch immer wieder die seelischen Wunden aufreißt. - Alexander Schweitzer (Ministerpräsident Rheinland-Pfalz)
Den Bewohnerinnen und Bewohnern des Ahrtals versprach er, dass die Landesregierung weiter an ihrer Seite stehe.
Schweitzer würdigte insbesondere die Einsatzkräfte und Helfer, die während der Katastrophe Übermenschliches geleistet hätten. „Sie haben oft ihr eigenes Leben riskiert, um das anderer zu retten“, betonte er. Eine junge Feuerwehrfrau, die während eines Rettungseinsatzes von den Fluten mitgerissen wurde, symbolisiere die bedingungslose Hilfsbereitschaft der gesamten „Blaulichtfamilie“.
Der Ministerpräsident räumte ein, dass auf keiner Ebene alles fehlerfrei verlaufen sei: „Auch auf Ebene der Landesregierung wurden Fehler gemacht.“ Er versprach, dass die Landesregierung aus diesen Fehlern lernen werde, um den Katastrophenschutz weiter auszubauen und den Hochwasserschutz zu verbessern.
In diesem Zusammenhang verwies er auf das neue Brand- und Katastrophenschutzgesetz, das die Empfehlungen der Enquete-Kommission sowie die Erkenntnisse aus dem Untersuchungsausschuss aufgreife. Auch die Kommunen entlang der Ahr arbeiteten intensiv an einem überörtlichen Hochwasserschutzkonzept.
Darüber hinaus kündigte Schweitzer neue Technologien zur Hochwasservorsorge an, wie eine Satelliten-Kommunikation und einen sogenannten „Hydro-Zwilling“, der Pegelstände präziser anzeigen soll.
Besondere Aufmerksamkeit widmete der Ministerpräsident der psychischen Gesundheit der Betroffenen. Ein Sonderprogramm soll für 250 Flutopfer niederschwellig fünf Therapiestunden ermöglichen. „Ganz niederschwellig und schnell sollen Betroffene damit zunächst fünf Therapiestunden erhalten“, so Schweitzer.
Abschließend appellierte er an alle Abgeordneten, gemeinsam für den Wiederaufbau des Ahrtals zu arbeiten.