Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Magier Beelzebub Irrwitzer und Tyrannja Vamperl haben ihr Jahressoll an schlechten Taten verfehlt. Nun bleiben ihnen wenige Stunden, um die Welt ins Chaos zu stürzen, bevor ihnen die Pfändung durch den höllischen Gerichtsvollzieher droht.
Rettung naht in Form einer magischen Mixtur – und der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch hat es in sich: Die ganze Welt wollen sie mit ihrem Gebräu aus den Angeln heben. Hierfür geben die beiden Gestalten, die nach einigen Gläschen Punsch lallend über die Bühne torkeln, ihr Bestes: Sie formulieren scheinbar tugendhafte Wünsche, die durch den Zaubertrank in ihr Gegenteil verwandelt werden und Menschen, Tiere und Umwelt zerstören sollen. So der Plan der männlichen Zottelgestalt und seiner garstigen Tante mit einer Vorliebe für mörderische Perücken.
Was ein Unglücksrabe mit Rückenproblemen und ein dicker, müder Kater mit Opernsängerambitionen mit der Rettung der Welt zu tun haben – davon erzählt „Der Wunschpunsch“ noch bis zum 4. Februar auf Lahnsteins Theaterbühne.
Böse und sympathisch
Mit viel Humor und Zauberei versteht es Arina Horre in ihrer Inszenierung von Michael Endes „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ das Publikum zu begeistern. Sie setzt mit ihrem Team ein packendes und fesselndes Stück für Groß und Klein in Szene, dessen Spannung sich niemand entziehen kann.
Mit Wortwitz und Musik sprechen die Darsteller ohne erhobenen Zeigefinger und mitreißend für sämtliche Generationen über ernste Themen wie Umweltverschmutzung und das Streben nach Macht und Geld.
Die Begeisterung geht soweit, dass man als Zuschauer sogar für Irrwitzer und seine böse Tante Sympathie aufbringt. Ausschlaggebend dafür ist wohl, dass Tim Schaady und Jaelynn Blatterman ihre Sache auf der Bühne teuflisch gut machen.
Noch sympathischer sind ihre Gegenspieler: Chiara Zoll als dicker Kater und Möchtegern-Minnesänger Maurizio di Mauro und Viktor Lee als alter, vom „Rheumatissimus“ geplagter Rabe Jakob Krakel.
Premiere begeistert Pubikum
Das Premierenpublikum tauchte etwa zwei Stunden in eine zauberhafte Märchenwelt, an dessen Ende es, noch einmal besonders berührt durch den Abschlusssong „Rette die Welt“, begeisterten und langen Applaus spendete.
Hochaktuell und mit viel Humor und Charme erzählt das Familienstück von diabolischer Umweltzerstörung und dem Kampf zwischen Gut und Böse. Michael Ende verstand es, reelle Probleme in einer zauberhaften und fantasievollen Geschichte so zu thematisieren, dass sie sowohl unterhalten als auch wachrütteln – und das in jeder Altersstufe.
Die Zauberposse, deren vollständigen Namen die meisten wohl erst nach längerem Üben von sich geben können, wird freitags und samstags noch insgesamt sechsmal im Lahnsteiner Nassau-Sporkenburger Hof zu sehen sein. Karten gibt es online sowie an allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional.