Seit Schwerdonnerstag regieren in Lahnstein wieder die Narren – denn auch wenn Oberbürgermeister Lennart Siefert zusammen mit seinen Mitarbeitern und Beigeordneten alles gegeben hat, musste er sich schlussendlich doch geschlagen geben und die Herrschaft für die Fastnacht an die Karnevalisten abgeben.
Erstmals fand die traditionelle Rathauserstürmung in Lahnstein am Salhofplatz statt, wo OB Siefert sich auf dem Wehrgang verschanzt hatte in der vergeblichen Hoffnung, dass die Narrenschar ihn dort nicht finden würde. Als besondere Verstärkung hatte Siefert – als Teufel verkleidet – noch eine Ratte aus dem Handerweg mitgebracht.
Dagegen standen die Narren – angeführt von den Lahnsteiner Tollitäten und Kindertollitäten waren Vertreter der Närrischen Turmgarde, des Niederlahnsteiner Carneval Verein, des Carneval Comité Oberlahnstein, der Traditionsgarde Rot-Weiß, der Möhnen Immerfroh, den Funken Blau-Weiß, den 24ern, des KKC und der Mainzer Ranzengarde, die ihre Konfetti- und Luftschlangenkanonen zündeten auf dem Salhof einmarschiert.
Im Dialog mit Ronja Hoemberger ließ Siefert sich dazu überreden, um Stadtschlüssel und Stadtkasse zu spielen. Los ging es mit Seilspringen, bei dem er direkt seine Joker zog und seinen Beigeordneten Jochen Sachsenhauser springen ließ. Das Spiel ging verloren. Beim Erkennen von rückwärts gespielten Karnevalsliedern war der Sieg für Siefert zum Greifen nah – und dann verlor er das Spiel doch noch. Auch beim Platzenlassen von Luftballons und dem Stippeföttche-Tanz zog er den Kürzeren und musste sich schlussendlich geschlagen geben. Die Kindertollitäten Mirjam II. und Benjamin I. führten ihn vom Wehrgang herunter.
Und weil die Stadtkasse leer ist, spendierte er den kleinen Narren eine große Kiste Süßigkeiten und Konfetti. Zudem muss der entmachtete Oberbürgermeister beim Rosenmontagszug und der Kappenfahrt mitgehen und beim Lahnsteiner Gardeschoppen Thekendienst übernehmen.