Eine Koblenzer Delegation nahm an der Aktion "Generation Europe" teil, einem internationalen Netzwerk von Jugendeinrichtungen zur Förderung einer aktiven europäischen Zivilgesellschaft

Koblenz |

Es waren aufregende Tage während der ersten Etappe des auf drei Jahre angelegten Austauschs der „Generation Europe“, einem internationalen Netzwerk von Jugendeinrichtungen zur Förderung einer aktiven europäischen Zivilgesellschaft. Reisegruppen aus Rumänien und Deutschland machten sich auf den Weg nach Kopparberg, einer Kleinstadt ca. 200 km von der schwedischen Metropole Stockholm entfernt.

Zur Koblenzer Delegation, die von zwei Mitarbeiterinnen des Caritas-Migrationsdienstes begleitet wurde, gehörten Jugendliche und junge Erwachsene aus Afghanistan, Guinea, Moldawien, Iran und Deutschland.

Ziel des einwöchigen Austauschs war es, jungen Menschen, die sonst nicht die Chance haben, andere Länder zu bereisen und dadurch prägende Erfahrungen zu sammeln, den Zugang zu demokratischer Beteiligung, europäischer Mobilität und staatsbürgerlicher Bildung zu ermöglichen. Gastgeber in Schweden war „Awesome People“, eine 2013 gegründete NGO, die nationale und internationale Jugendprojekte durchführt. „Der Name unserer Gastgeber war gleichzeitig auch Programm“, berichtet Katharina Bell vom Jugendmigrationsdienst der Koblenzer Caritas. „Wir lernten interessante Menschen kennen und erlebten miteinander eine wertvolle Zeit.“

Gemeinschaftsgefühl überwindet Sprachen und kulturelle Barrieren

Zu Beginn standen Teambildung und gegenseitiges Kennenlernen auf dem Programm. Besuche touristischer Attraktionen oder ein Bowlingturnier sorgten für gute Laune und Verständigung in vielen Sprachen sowie mit Händen und Füßen. „Innerhalb der multikulturellen Gruppe bildete sich schnell ein großartiges Gemeinschaftsgefühl“, freute sich Caritas-Mitarbeiterin Sabine Brunke. „Sprachbarrieren spielten keine Rolle, kulturelle Vielfalt wurde als große Bereicherung und Chance erlebt.“ Kulinarische Genüsse aus aller Welt gab es beim gemeinsamen Kochabend zu genießen, u. a. mit typisch deutschem Kartoffelsalat, einem afghanischen Reisgericht sowie arabischen Süßigkeiten.

Europäische Werte und neues Selbstvertrauen

Das Thema Europa stand in interaktiven Workshops ganz oben auf der Agenda. Die jungen Menschen berichteten über die Probleme und Herausforderungen in ihren Heimatländern, hinsichtlich des Bildungssystems, der beruflichen Chancen, der Werte und kulturellen Orientierungen.

Es entwickelten sich interessante Diskussionen, von denen alle Beteiligten profitierten – unabhängig davon, ob man einer Meinung war oder unterschiedliche Ansichten teilte. Im Kontext der kritischen Auseinandersetzung mit den europäischen Werten gab es auch einen intensiven Austausch mit schwedischen Kommunalpolitikern. Gemeinsames Credo war, sich unabhängig von der Nationalität oder des Wohnortes als verantwortungsvolle europäische Bürger zu fühlen und selbstbewusst zu handeln.

Für unsere Teilnehmenden war es ein ganz besonderes Erlebnis. Sie überwanden nicht nur nationale, sondern auch individuelle Grenzen und sammelten viele neue Erfahrungen und neues Selbstvertrauen. Aus zuvor fremden Menschen wurden Freunde. Von diesen Begegnungen werden alle noch lange profitieren.

- Katharina Bell, Sozialpädagogin

Schweden war der Anfang: Im Sommer findet die nächste Etappe des Austauschs in Rumänien statt, bevor sich im kommenden Jahr die Gruppen zum Abschluss am Deutschen Eck treffen.