Nach einem spannenden Wahlsonntag geht’s weiter: Zweite Runde für Marko Boos (SPD) und Christian Altmaier (Freie Wähler), die beiden Kandidaten treten am Sonntag, 23. Juni, in der Stichwahl um den Posten des Landrats im Kreis Mayen-Koblenz gegeneinander an. Das Rennen um den Spitzenplatz fiel denkbar knapp aus und sorgte für Spannung bis zur letzten Minute.
Knappe Entscheidung und Überraschung
Marko Boos konnte sich mit 33,8 Prozent der Stimmen knapp an die Spitze setzen, gefolgt von Christian Altmaier, der 33,5 Prozent erreichte. Der Christdemokrat Pascal Badziong landete mit 32,7 Prozent auf dem dritten Platz und schied somit aus dem Rennen aus. Das Ergebnis ist besonders bemerkenswert, da der Kreis bisher stets von einem CDU-Landrat geführt wurde.
Boos zeigte sich erfreut über das Ergebnis: „Ich fühle mich richtig gut. Das ist ein starkes Zeichen für die SPD und auch ein Vertrauensbeweis in meine Person. Es zeigt, dass die Menschen im Kreis Mayen-Koblenz Veränderung wollen und mir zutrauen, den Kreis voranzubringen.“ Boos will in den kommenden Wochen vor allem auf seine lokale Verwurzelung und sein Engagement für den Kreis setzen: „Ich werde den Wählern sowohl auf Social Media als auch persönlich zeigen, dass ich aus dem Kreis komme und dass es mir um die Menschen hier geht, nicht um mein Ego.“
Christian Altmaier: Bürgernahe Politik im Fokus
Christian Altmaier, der als Außenseiter in die Wahl gegangen war, überraschte mit seinem knappen zweiten Platz. Seine bürgernahe und unbürokratische Herangehensweise scheint bei den Wählern gut angekommen zu sein. „Das Etappenziel Stichwahl zu erreichen macht mich dankbar und nun gilt es in den nächsten Tagen, die Bürger in Mayen-Koblenz davon zu überzeugen, am 23. Juni 2024 einen Landrat für ALLE zu wählen,“ betonte Altmaier. Er möchte die Kreisverwaltung zu einem modernen, serviceorientierten Dienstleister für Bürger und Wirtschaft umbauen: „Der Landkreis ist der bedeutendste in Rheinland-Pfalz und hat eine gute Führung mit Erfahrung in Kommunalpolitik und Wirtschaft verdient.“
Altmaier wird den Wahlkampf für die Stichwahl fortsetzen, indem er den direkten Kontakt zu den Bürgern sucht und seine Kernthemen weiter hervorhebt. Sein Ziel ist es, den Kreis gemeinsam mit den Menschen vor Ort positiv zu gestalten und dabei Lösungen zu finden, die direkt an den Bedürfnissen der Bürger anknüpfen.
Pascal Badziong: Neue Ausrichtung erforderlich
Pascal Badziong zeigte sich enttäuscht über das knappe Ausscheiden. „Die Enttäuschung ist groß, und die Gründe für dieses Ergebnis sind komplex. Beim Blick auf die Gesamtergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen in MYK sind starke Wählerbewegungen zur AfD erkennbar. Dort, wo es keine AfD-Liste gab, haben die Freien Wähler profitiert,“ erklärte Badziong. Er sieht die Erfahrung des Wahlkampfs dennoch positiv: „Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und Erfahrungen gesammelt, die ich in meine Arbeit als Erster Kreisbeigeordneter einfließen lassen werde.“
Badziong plant, in den kommenden Tagen in seinen Gremien über eine mögliche Wahlempfehlung für die Stichwahl zu beraten.
Fazit:
Die bevorstehende Stichwahl zwischen Boos und Altmaier verspricht, ebenso spannend zu werden wie der erste Wahlgang. Beide Kandidaten setzen auf unterschiedliche Schwerpunkte und Ansätze, die Wahlberechtigten müssen nun entscheiden, welchem sie das Vertrauen für die Zukunft des Kreises Mayen-Koblenz schenken.