An mehreren Stellen im Stadtgebiet der Stadt Koblenz legt der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen derzeit neue Wildblumenwiesen an.

Koblenz |

An mehreren Stellen im Stadtgebiet legt der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen derzeit neue Wildblumenwiesen an. Am Mozartplatz auf dem Oberwerth wird im kommenden Jahr ein drei Meter breiter Blumen-Ring rund um die Amerikanische Eiche blühen. Am südlichen Ende der Schillerstraße, auf dem Händelplatz, neben dem GHOTEL Hotel zwischen der Hohenzollernstraße und dem Busbahnhof sowie an der Schlachthofstraße auf der Wiese neben der Feuerwehr kommen ebenfalls Wildblumenmischungen in den Boden. Damit setzen die Stadtgärtner ihre in 2018 begonnenen Maßnahmen fort, mit denen nicht nur der Rückgang von Insekten im Koblenzer Stadtgebiet aufgehalten werden soll, sondern auch ein Beitrag zur Biodiversität und Artenvielfalt geleistet wird.

Auf dem Mozartplatz gab es bereits während der Arbeiten Zuspruch von den Anwohnern. Im ersten Schritt wurde die vorhandene Grasnarbe entfernt und der Boden mit einer Fräse gelockert. Anschließend wurde der Boden mit einem Rechen planiert und das Wildblumensaatgut ausgebracht. Der künftige Blühstreifen ist drei Meter von der Straße entfernt, damit die Pflanzen nicht in den Verkehrsraum hineinragen können. Holzpfosten mit Hinweisschildern klären die Passanten über die Einsaat auf und bitten um Rücksichtname.

Bei der Wildblumenmischung für den Mozartplatz handelt es sich um einjährige Pflanzen und mehrjährige Stauden, die an sonnigen Standorten bis zu einem Meter hoch wachsen. Enthalten sind unter anderem Mondviole, Kornblume und Wiesensalbei. An anderen Stellen bestehen die Wiesen aus Pflanzen, die gut an schattigen Standorten gedeihen, wie zum Beispiel der Gewöhnlichen Braunelle und der Wilden Möhre. Zum Einsatz kommen auch Mischungen, die nicht höher als 30 Zentimeter werden. Dies ist vorteilhaft, wenn die Blühstreifen dicht am Fußweg oder an der Straße wachsen. Dank mehrjähriger Erfahrung können die Pflanzen individuell für den jeweiligen Standort zusammengestellt werden.

In etwa 10 bis 14 Tagen, soweit das Wetter mild bleibt, werden die ersten kleinen Pflänzchen der neuen Wildblumenwiesen zu sehen sein. Bis dahin werden die Flächen regelmäßig kontrolliert. Es muss Laub zum Beispiel entfernt werden, da es die Keimung behindert. Sollte die natürliche Feuchtigkeit nicht ausreichen, werden die künftigen Blühstreifen während der Keimung auch gewässert. Die ersten Blüten erwarten die Stadtgärtner im kommenden Frühjahr. Mit einem Schmuckbeet können die Wildblumenmischungen allerdings nicht konkurrieren: Denn bei aller Blütenpracht wird es auch immer wieder Phasen im Laufe der Saison geben, in denen die Flächen weniger ansprechend aussehen. Glücklicherweise wächst in der Bevölkerung die Akzeptanz für den kontrollierten Wildwuchs, da die Wiesen den Insekten eine wichtige Nahrungsquelle bieten und damit ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz sind.