Mehr als 1,2 Milliarden Euro wurden bereits aus dem Aufbauhilfefonds unter anderem für den Wiederaufbau von Privaten, Unternehmen und der kommunalen Infrastruktur bewilligt, davon mehr als 801 Millionen Euro für Hausrat, Gebäudesanierung und Unternehmen.

Ahrtal |

Die vom Bund und den Ländern zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel kommen bei den Menschen an. Mehr als 1,2 Milliarden Euro wurden bereits aus dem Aufbauhilfefonds unter anderem für den Wiederaufbau von Privaten, Unternehmen und der kommunalen Infrastruktur bewilligt, davon mehr als 801 Millionen Euro für Hausrat, Gebäudesanierung und Unternehmen.



Darüber hinaus unterstützt das Land die betroffenen Regionen auch mit Landesmitteln. Dies zeigt auch der jetzt verabschiedete Landeshaushalt für die Jahre 2023/2024. Bereits im vergangenen Jahr wurden im Landeshaushalt 30 Millionen Euro für Billigkeitsleistungen an die betroffenen Kommunen veranschlagt, um insbesondere die Mehrbelastungen im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge abzufedern.

Zusätzlich hat das Land alleine für das Jahr 2022 eine Fördersumme von 10 Millionen Euro für flutbedingte Personalmehrausgaben im Landkreis Ahrweiler bereitgestellt. Auch im Haushalt 2023/24 sind hierfür weitere Mittel vorgesehen.

Ausbau des Warnsystems



Mehr als eine halbe Million Euro wurden für Ortsentwicklungskonzepte von betroffenen Kommunen bewilligt. Auf der Grundlage der 2021 angelaufenen Sirenenförderungen des Bundes (4,1 Millionen Euro) und des Landes (4 Millionen Euro) mit einem Gesamtvolumen von 8,1 Millionen Euro wurden bis Mitte des Jahres bereits Förderzusagen für über 600 neue Sirenen ausgesprochen. Um langfristig wieder flächendeckend über moderne Warnmittel zu verfügen, generierte das Land zusätzlich 1,2 Millionen Euro Fördermittel des Bundes und stockt das eigene Landesprogramm um weitere 2 Millionen Euro pro Haushaltsjahr auf und verbessert damit nochmals die Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung.

Speziell für das Ahrtal wurden ca. 1,8 Millionen Euro für den schnellen Ausbau eines flächendeckenden Sirenenwarnsystems bereitgestellt, welches zum landesweiten Warntag 2022 am 8. Dezember 2022 in Betrieb ging. Von 85 neu errichteten Sirenenanlagen werden 25 aus den Mitteln des Wiederaufbaus finanziert, die restlichen aus dem Sirenenförderprogramm.

Schaffung von neuen Siedlungsflächen



Ein Leuchtturmprojekt bei der Schaffung von neuen Siedlungsflächen ist die Konversionsmaßnahme „Brohl Wellpappe“ in Ahrbrück. Sie wird in den nächsten Jahren mit rund 4 Millionen Euro durch das Innenministerium gefördert. Auch für die Fortsetzung des Kooperationsvertrages des Innenministeriums mit der Handwerkskammer Koblenz sind Mittel vorgesehen. Mit der Initiative „Handwerk baut auf“ soll das Angebot an verfügbaren Handwerksbetrieben, die für den Wiederaufbau benötigt werden, deutlich vergrößert werden.

Auch langfristige Investitionen wie unter anderem die Elektrifizierung der Eifelstrecke und der Ahrtalbahn mit rund 80 Millionen Euro aus Landesmitteln oder der Neuaufbau einer nachhaltigen Tourismusstruktur im Ahrtal durch Mittel des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau wurden durch den verabschiedeten Doppelhaushalt berücksichtigt.

Gesundheitsvorsorge und psychosoziale Hilfe



In der Gesundheitsvorsorge engagiert sich das Land ebenfalls. Die Traumabehandlung und die psychosoziale Hilfe im Ahrtal werden ausgebaut. Unter anderem wird das Traumahilfezentrum in Grafschaft-Lantershofen mit 760.000 Euro über drei Jahre finanziert. Das Projekt „Aufbau Ahr – Freiwillige Aufbauzeit im Ahrtal“, eine Kooperation des Ministeriums Arbeit und Soziales mit der Handwerkskammer Koblenz, die handwerkliche Berufsorientierung und soziales Engagement im Ahrtal fördert, wird mit 180.000 Euro (90 Prozent), aus dem Landesetat bezuschusst.

Dies sind nur wenige Beispiele, wie das Land die betroffenen Regionen auch mit Landesmitteln unterstützt. Mit Verabschiedung des Haushalts 2023/24 ist ein weiterer wichtiger Baustein für die nächsten Jahre gesetzt.