Die Deichstadtvolleys zeigen in Aachen ihr Entwicklungspotenzial und beweisen Spielstärke.

Aachen/Neuwied |

Traditionell beschließt der AachenNet-Cup das Vorbereitungsprogramm der dortigen „Ladys in Black“. So sollten die Gastgeberinnen, der Auftaktgegner der Deichstadtvolleys, USC Münster, und der VCN in drei Begegnungen um einen Pokal von Ausmaßen des Stanley-Cup kämpfen. Dabei hatte der Turnierplan die Gäste aus Neuwied zurecht als Außenseiterinnen eingeplant, denn zur Primetime um 15.30 war die Partie der arrivierten Erstligistinnen vorgesehen. Dann aber musste Münster aus Krankheits- und Verletzungsgründen passen und die Deichstadtvolleys fanden sich im Finale in einer gut gefüllten Halle, dem „Hexenkessel“ wieder.

Wenn ein arriviertes Team kurz vor Ligastart in eigener Halle um den Pokal eines wichtigen Sponsors spielt, dürften Gastgeschenke ausgeschlossen sein. Die Spiele sind daher besonders geeignet, Einblicke in den Vorbereitungstand zu geben: Kurz zusammengefasst siegte Aachen mit 3:1 Sätzen (25:15, 23:25, 25:19, 25:15) standesgemäß.

Das Team von Cheftrainer Stefan Falter um Topscorerin Jana Franziska Poll hat internationalen Zuschnitt und dürfte schon aufgrund seiner Erfahrenheit wieder Anwärter auf einen PlayOff-Platz sein.

Die neuformierte Neuwieder Truppe ihrerseits hatte vor allem im gewonnenen 2. Satz und über weite Strecken im 3. Durchgang ihre starken Momente: Vor allem Ballannahme und Feldabwehr um Libera Klara Single und Routinier Sina Fuchs wussten zu überzeugen und verdienen gute Zensuren. Mit starkem Aufschlagspiel konnten die Aachenerinnen immer wieder unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen werden. Beeindruckend auch, wie Tigin Yağlioğlu oft durch Einwechslungen dem Neuwieder Spiel neue Impulse verleihen konnte. Die variablen Einsatzmöglichkeiten vieler der Neuwieder Talente könnten sich im Laufe der Saison zu Jokern entwickeln. Andererseits gibt es im Angriff und beim Blockspiel noch Luft nach oben. Zu selten gelang es dem Zuspielerinnenduo, Angreiferinnen freizuspielen, um zu spektakulären Punkten zu kommen.

Fazit aus der Tribünenperspektive: Die Deichstadtvolleys 2022 scheinen schon jetzt spielstärker zu sein als die Vorgängertruppe. Es lohnt sich, die weitere Entwicklung zu verfolgen. Mit Heimspielambiente, auch hier kann man von Aachen nur lernen, könnte man auf die eine oder andere Überraschung hoffen …

Dementsprechend ist die Ticketnachfrage für das Heimspiel gegen den USC Münster (Samstag, 29.10., 19 Uhr, RWG) schon recht groß, so dass eine Online-Buchung unter https://tickets.deichstadtvolleys.de empfohlen wird.

Die Deichstadtvolleys:

Berger, Madsen, Broekstra, Carla Fuchs, Pia Fuchs, Sina Fuchs, Kettenbach, Sendner, Single, Stöckmann, vom Schemm, Crews, Trainer: Tigin Yağlioğlu