Radsportler Jan Hugger vom Team Lotto Kern-Haus berichtete in einem Tagebuch über das Geschehen rund um die Deutschland Tour 2022.

Weitersburg |

Vom 24. bis zum 28. August fand in diesem Jahr das wichtigste deutsche Etappenrennen im Straßenradsport statt. Dieses Jahr zog es die Radsportler von Weimar über Marburg und Freiburg bis nach Stuttgart. Auch das Team Lotto Kern-Haus aus Weiterburg war mit von der Partie. Jan Hugger führte ein Tagebuch während der Tour.

25. August - 1. Etappe

Heute melde ich mich aus Suhl, für mich ganz lustig, dass wir hier sind. Denn ich besitze eine Schwalbe aus Suhl. Die 1. Etappe der Deutschland Tour liegt nun hinter uns. Ich denke, wir können mit dem Tag zufrieden sein. Wir haben unser grötes Ziel schon erreicht mit Jakob im Bergtrikot.Für uns lief die Etappe wie geplant. Wir wollten unbedingt in die Gruppe, und wenn diese mindestens sechs Fahrer umfassen sollte, dann wollten wir auch zu Zweit vorne sein. Umso besser war es, dass wir bei der ersten Attacke mit zwei Fahrern in einer Vier-Mann-Gruppe vertreten waren. Wir haben auch nichts dem Zufall überlassen. Am Ende der Neutralisation waren wir zu Viert in der ersten Reihe und Jakob sowie Josh schafften dann direkt den Sprung nach vorne.

Für Jakob war es ein Heimspiel, entsprechend bestand die Priorität darin, ihn in die Gruppe zu bringen. Wir standen zudem für Konterattacken parat, waren dann aber happy, als diese nicht kamen. Joshua hatte in der Spitze leider keinen so guten Tag, was immer mal vorkommen kann. Aber er konnte Jakob immerhin noch gut an den ersten Anstiegen helfen und das Wichtigste war, dass Jakob das Trikot holt.

Für mich lief es heute eigentlich ganz gut. Bernal hat ein bisschen trainiert, er ist ziemlich lang von vorne gefahren. Da hat man richtig gemerkt, dass er ordentlich Zug auf der Kette hatte. Im Finale war es auch relativ sportlich. 20 Kilometer vor dem Ziel kam der letzte Anstieg hoch zum Bonussprint, wo ein paar Sprinter Federn lassen mussten. In dem Moment waren wir mit Alex Tarlton und mir noch zu Zweit vertreten und vorne fuhr ja noch Jakob, der nach dem Bonussprint gestellt wurde.

Im Finale habe ich versucht, vorne mit reinzuhalten. Anfangs sah es ganz gut aus. Die letzten zehn Kilometer habe ich versucht, mich selbst zu positionieren, da habe ich aber leider zu viele Körner gelassen, so dass ich im Zielsprint nichts mehr ausrichten konnte. Bis 1500 Meter vor dem Ziel war ich noch ganz gut positioniert, aber ich war dann zu wenig Sprinter, um da richtig mitreinzuhalten. Aber das war nebensächlich, denn das primäre Ziel haben wir erreicht.

Wir hoffen natürlich, dass wir das Bergtrikot im Team halten können, schauen wir mal, wie es sich entwickelt. Mit dem Tag sind wir aber schon mal richtig zufrieden.