Nach einem spielfreien Wochenende erwartet Regionalligist TuS Rot-Weiß Koblenz am Wochenende einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt.

Koblenz |

Nach kräftezehrenden englischen Wochen, welche TuS Rot-Weiß Koblenz zumeist unter der Woche in Baden-Württemberg verbracht hat, durften die Kicker der Rot-Weißen am vergangenen Wochenende durchschnaufen und die Akkus auffüllen. Vor dem nächsten Aufeinandertreffen mit einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, dem KSV Hessen Kassel, sagt Trainer Heiner Backhaus dennoch: "Ich hätte lieber weitergespielt. Wir waren vor der Pause absolut im Flow." 

Wie Recht er damit hat. Trotz einer Woche ohne eigene Chance auf Punkte, verweilt TuS Rot-Weiß Koblenz immer noch auf dem 12.Tabellenplatz der Regionalliga Südwest. Bei einem Spiel weniger beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, welcher von der TSG Hoffenheim II belegt wird, drei Punkte. Der Gegner am Samstag rangiert einen Platz unter den Rot-Weißen. Das nennt man dann wohl Abstiegskampf pur. "Wir sind voller Vorfreude", sagt Heiner Backhaus, der es kaum erwarten kann, dass es am Samstag endlich wieder los geht. 

Dabei hängen ein paar dunkle Wolken über dem Stadion Oberwerth: Top-Torjäger Valdrin Mustafa (12 Tore in 24 Saisonspielen) fällt gelb-gesperrt aus. Und auch für Nino Miotke wird es bis Samstag nicht mehr reichen. Der zuletzt so starke Innenverteidiger laboriert noch an einer Verletzung. "Das bereitet mir schon Sorgen", sagt Heiner Backhaus am Tag vor dem Spiel. "Bisher mussten wir immer nur einen der beiden ersetzen. Das wird morgen schon extrem schwierig", so der bisher sehr erfolgreiche Coach weiter. 

Mit Blick auf den Gegner, hebt Backhaus warnend den Zeigefinger. "Hessen Kassel ist durch die vergangenen Niederlagen angeschlagen. Sie sind aber eine Mannschaft, die bewiesen hat, dass sie gegen jede Mannschaft in der Liga punkten kann." Im Interview mit der lokalen Zeitung wird TuS Rot-Weiß Koblenz sogar die Favoritenrolle untergeschoben. "Dabei hat Hessen Kassel mehr Spieler mit Drittligaerfahrung, als wir mit Regionalligaerfahrung", schmunzelt Backhaus und schiebt hinterher: "Eins ist klar: unsere Leistung muss stimmen. Wir sind froh, dass wir endlich wieder ran dürfen." 

Am Rande philosophierte Backhaus auch über die aktuelle Corona-Situation im restlichen Amateurfußball des FV Rheinland als auch bundesweit, ohne dabei politisch werden zu wollen: "Wir wissen wie brutal privilegiert wir sind. Das sage ich meinen Jungs jeden Tag. Es tut uns einfach Leid, dass andere nicht spielen dürfen, obwohl wir in derselben Branche unterwegs sind", so Backhaus. Selbst hat er Kinder, die momentan nicht spielen können: "Ich würde mir wünschen, dass meine Kids und Freunde auch spielen könnten. Deswegen verspüre ich eine sehr große Dankbarkeit, dass wir überhaupt in der Regionalliga spielen können." 

Seiner Branche darf der 37-jährige Trainer am Samstag wieder nachgehen: um 14:00 Uhr geht es los im Stadion Oberwerth.